Berlin 1927-1932: Literatur im Bann der Straße.Die Literatur der Weimarer Republik blickt fasziniert auf die Berliner Straßen. Dort tummelt sich ein buntes Personal: Polizisten, Kinder, Flaneure, »Wilde Cliquen«, fliegende Händler, Escortdamen, Bettler, ostjüdische Migranten, Arbeitslose. Diese Akteure des öffentlichen Lebens sind die Protagonisten dieses Buchs. Gerhard H. Hommer porträtiert eine Literaturepoche im Bann der Straße zwischen Alltag und Spektakel. Eine Literatur auf Augenhöhe mit der Straße gibt es nicht. Für diejenigen, zu deren Lebenswelt sie gehört, eignet sich die urbane Straße nicht zur ästhetischen Attraktion. Dazu wird sie erst aus der Distanz der Beobachter und Besucher. Hommers Berliner Literaturgeschichte der Jahre 1927 bis 1932 schildert die soziale Realität des Straßenlebens und setzt sich kritisch mit der Wahrnehmung bürgerlicher Autoren auseinander. Das Buch zeigt am Motiv der Straße, was eine Literatur zur bürgerlichen macht.
»(eine) Fülle an erhellend-provokanten, wie im Falle Erich Kästners nur zu begrüßenden Einzelbeobachtungen und Thesen, die die Studie so lesenswert macht« (Günter Helmes, literaturkritik.de, 16.03.2022) »Hommers Darstellung der Literatur des letzten Lustrums der Weimarer Republik aus der Perspektive der Straße gelingt es, (...) dieser eine neue erfrischende Wendung zu geben, die aufzunehmen und weiterzudenken unbedingt lohnt.« (Erhard Schütz, Monatshefte, 11/2022) »ein lesenswertes Buch« (Jens Wietschorke, Zeitschrift für Empirische Kulturwissenschaft, 2023)