Gudrun Pausewang widmet sich in „Au revoir, bis nach dem Krieg“ einem Thema, das während des zweiten Weltkriegs allgegenwärtig gewesen sein dürfte, über das bisher aber wenig gesprochen wurde: der Liebe zwischen einer deutschen Frauen und einem französischen Kriegsgefangenen. Im
nationalsozialistischen Deutschland waren Beziehungen oder gar intime Kontakte zwischen deutschen Frauen und…mehrGudrun Pausewang widmet sich in „Au revoir, bis nach dem Krieg“ einem Thema, das während des zweiten Weltkriegs allgegenwärtig gewesen sein dürfte, über das bisher aber wenig gesprochen wurde: der Liebe zwischen einer deutschen Frauen und einem französischen Kriegsgefangenen. Im nationalsozialistischen Deutschland waren Beziehungen oder gar intime Kontakte zwischen deutschen Frauen und ausländischen Fremdarbeiter oder Kriegsgefangenen unter schwerer Strafe verboten. Doch es gab sie, schließlich waren die deutschen Männer größtenteils im Krieg und für die Frauen nicht „verfügbar“.
Pausewang hat sich für ihre Geschichte zwei Heranwachsende ausgesucht, die sich in den Wirren des Krieges ineinander verlieben. Für beide ist es die erste Liebe, bittersüß, und besonders Hannis Gefühle sind sehr nachvollziehbar. Man kann sich wunderbar in sie hineinfühlen, freut sich mit ihr, als sie bemerkt, dass Philippe ihre Zuneigung erwidert und leidet mit, als die beiden sich trennen müssen. So traurig sie auch ist, die Geschichte zeigt doch, dass es auch schöne Momente für die Menschen während dieses furchtbaren Krieges gab. Dass es möglich war, sein Glück zu finden, wenn auch nur für kurze Zeit.
„Au revoir, bis nach dem Krieg“ thematisiert nicht nur eine verbotene Liebe, sondern bietet auch einen Einblick in das Familienleben während des zweiten Weltkriegs. Ich fand es sehr interessant zu erfahren, wie schwierig es damals war, zurechtzukommen, weil es überall an Männern fehlte. In der heutigen Zeit kaum vorstellbar!
Ein wenig schade fand ich allerdings, dass das Buch nur 224 Seiten hat. Von mir aus hätte die Geschichte länger und an einigen Stellen ausführlicher sein dürfen. Besonders zum Schluss überstürzt die Autorin Einiges und handelt es mit wenigen Sätzen ab. Man darf allerdings nicht vergessen, dass „Au revoir, bis nach dem Krieg“ ein Jugendbuch ist und sowohl Seitenzahl als auch Tiefgang auf jüngere Leser abgestimmt sind.