Auch am Rand ist in der Mitte -eine (nicht nur) literarische Reise durch IrlandDiese Insel am westlichen Rand Europas und Amerika am nächsten hat ihre eigene Mitte. Alle Iren sind im Grunde Einwanderer. Kulturelle Einflüsse kamen von weither. Ägypten hinterließ Spuren seines Mönchtums. Wikinger und Normannen erschienen als Eindringlinge und bereicherten schließlich das Land mit ihrer Kultur, ihren Verbindungen. Das Christentum entwickelte hier eine eigene Klosterkultur, mit Rundtürmen und Steinkreuzen, und irische Mönche missionierten schließlich den Kontinent. Die reiche Kultur der Kelten erreichte mit den christlichen Handschriften wie dem "Book of Kells" auf der 'Emerald Island' ihren letzten Höhepunkt.Aus Jahrhunderte langer Unterdrückung der katholischen Bevölkerung durch die Engländer half endlich eine aus der Kultur erwachsene Bewegung zur nationalen Unabhängigkeit: "The Irish Literary Revival" von W.B. Yeats und Lady Gregory u.a. Vier Nobelpreisträger der Literatur brachte das kleine Land am Rande Europas hervor: W.B. Yeats, G.B. Shaw, Samuel Beckett und Seamus Heaney. Es sind also nicht allein Landschaft und Meeresküste, die für Irland einnehmen.Dies ist kein Reiseführer im engeren Sinn. Ich lege Schwerpunkte auf die Frühgeschichte, wie sie sich in den megalithischen Grabhügeln zeigt. Die handwerklichen Leistungen im Bereich der Metallverarbeitung sind faszinierend. Es geht mir um die Kontinuität künstlerischen Schaffens durch die Jahrhunderte, um die Mischung von germanischer und keltischer Darstellungsweise in den großartigen Handschriften. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Literatur Irlands, wie sie sich exemplarisch in W.B. Yeats und Seamus Heaney zeigt. Damit verbinde ich Geschichte und Landschaft und mein persönliches Erlebnis einer Reise durch Irland.
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