Im Spannungsfeld zwischen Gesetz und ethischer ÜberzeugungAlles begann mit einer revolutionären Bewegung: Eine Gruppe engagierter Basler Bürger leistete entschieden Widerstand gegen die repressive Drogenpolitik der siebziger und achtziger Jahre. Es folgten Meilensteine im Umgang mit Sucht: 1972 gründeten sie die erste Wohngemeinschaft für drogenabhängige Jugendliche, ohne absolutes Abstinenzgebot. 1989 eröffneten sie das erste Überlebensprojekt für Heroinabhängige. Immer im Spannungsfeld zwischen Gesetzgebung und ethischer Überzeugung setzten sich die Gründer für einen liberalen und pragmatischen Umgang mit dem Thema Drogen ein.Erst die Revision des Betäubungsmittelgesetzes 2008 brachte die Wende und stellte die Arbeit der heutigen Stiftung Sucht auf eine solide, rechtliche Basis. Die Geschichte der Stiftung zeigt die Bedeutung, die privaten Bürgerinitiativen in Bezug auf soziale Innovationen zukommt. Als Pioniere bereiten sie den Weg für Modelle, die im Erfolgsfall vom Staat übernommen werden. Als eine der wenigen drogenpolitischen Initiativen aus dieser Zeit hat die Stiftung Sucht alle turbulenten Jahre überstanden. Auch heute geht es noch darum, neue Wege zu beschreiten, immer getragen vom Stiftungsziel, das heute noch so aktuell ist wie vor vierzig Jahren: Im Zentrum steht die Würde des Menschen und sein Recht auf Anerkennung in der Gesellschaft.