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August Lucius (1816-1900) begibt sich als ältester Sohn einer bedeutenden katholischen Erfurter Unternehmerfamilie 1839 auf große Reise durch England, Amerika, Kanada, Kuba und Mexiko. Wissbegierig schreibt er über Naturwissenschaft, Flora, Glaube und Kirche, die Auswirkungen der Sklaverei, Brauchtum und Bauten. In Rom begegnet er von 1851 an zahllosen Künstlern und Kardinälen und berichtet eindrucksvoll vom Leben der geistigen Elite seiner Zeit in Italien. Der Maler, Kaufmann, Reisende, Reichstagsabgeordnete und Gutsbesitzer August Lucius eröffnet uns mit seinen kurzweiligen und authentischen Texten die Welt des 19. Jahrhunderts.…mehr

Produktbeschreibung
August Lucius (1816-1900) begibt sich als ältester Sohn einer bedeutenden katholischen Erfurter Unternehmerfamilie 1839 auf große Reise durch England, Amerika, Kanada, Kuba und Mexiko. Wissbegierig schreibt er über Naturwissenschaft, Flora, Glaube und Kirche, die Auswirkungen der Sklaverei, Brauchtum und Bauten. In Rom begegnet er von 1851 an zahllosen Künstlern und Kardinälen und berichtet eindrucksvoll vom Leben der geistigen Elite seiner Zeit in Italien. Der Maler, Kaufmann, Reisende, Reichstagsabgeordnete und Gutsbesitzer August Lucius eröffnet uns mit seinen kurzweiligen und authentischen Texten die Welt des 19. Jahrhunderts.
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Autorenporträt
von Lucius, RobertRobert von Lucius, geb. 1949, 1987 bis 2001 Korrespondent in Afrika für die FAZ, bis 2006 für Nordeuropa und die baltischen Länder, bis 2014 Landeskorrespondent für Niedersachsen, Bremen und Sachsen-Anhalt.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 03.03.2016

Niemand, der mit mir geht

Robert von Lucius, ehemals Korrespondent dieser Zeitung, hat das Reisetagebuch seines Urgroßonkels herausgegeben. Mitte des neunzehnten Jahrhunderts hat er den halben Erdball bereist. Schon die Überfahrt von Liverpool nach New York auf einem Segelschiff, auf dem er im Beiboot nächtigt, schildert August Lucius - Reichstagsabgeordneter, Kaufmann und Maler - mit einem wachen Auge für Mitreisende, die Tagesabläufe und die wechselnden Stimmungen an Bord. Zu Fuß wandert er nach Kanada. In seinen drei Jahren in Havanna kritisiert er in Briefen an die Familie in Erfurt freimütig die Sklaverei, weil sie Weiße faul mache und Industrie verhindere, ebenso wie das Gebaren seiner katholischen Kirche. Drei Viertel Kubas, schreibt er, "liegen wüste. Auch mit der Landstraße sieht es bös aus und die Transportmittel durchs Innere sind erbärmlich. Von hier nach Queens jedoch hat man seit letztem Jahr eine Eisenbahn." Kuba war das fünfte Land der Welt mit Eisenbahn - damals war Havanna größer als New York. Die Damen in Havanna seien allerliebst, da sie nicht nötig hätten, etwas zu tun. Sie seien "zu wenig anderem disponiert, als zum Ausfahren und Gefrorenes essen. Letzteres ist allerdings auch sehr gut, das Eis kommt von New York." In der Kuppel des Petersdoms beobachtet er, wie zwei Engländerinnen sich vergeblich bemühen, ein Stück des Mosaiks zum Andenken herauszubohren: "St. Peter widersteht seinen kleinen Feinden ebensogut als den großen."

F.A.Z.

"August Lucius - Auf alles gefasst, außer aufs Umkehren", herausgegeben von Robert von Lucius. Wolff Verlag, Berlin 2016. 316 Seiten. Broschiert, 19,90 Euro.

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