Der anrührende Roman über Menschen an Bord eines Auswandererschiffes, Menschen, die hin- und hergerissen sind zwischen Heimweh und Hoffnung, zwischen dem Hunger des Gestern und der Unsicherheit des Morgen.
Auf dem Meer, 1889 veröffentlicht und sofort ein Erfolg, ist ein Bordtagebuch nein, ein Gesellschaftsroman, dessen Autor auf häufig ironischwitzige Kommentare nicht verzichtet. De Amicis erzählt von einer Atlantiküberfahrt von Genua nach Montevideo in Uruguay, die er im Frühjahr 1884 als Chronist der italienischen Auswanderungsbewegung unternahm. Der Ozeandampfer »North America« (der im Buch Galileo heißt) war eines der vielen Emigrantenschiffe, auf denen tausende Italiener in der Hoffnung auf ein besseres Leben nach Südamerika emigrierten. An Bord sind 1.800 Passagiere, davon 1.600 italienische Bauern und Tagelöhner, der Rest sind wohlhabendere Italiener, Schweizer, Österreicher und Franzosen. Das einfache Volk, die Emigranten, reist in der Dritten Klasse, das Bürgertum in der Zweiten, der Adel in der Ersten. Die Aufteilung der Passagiere spiegelt die Schichtung der Gesellschaft De Amicis beschreibt diesen »Mikrokosmos mit allen Freuden und Leiden der Menschheit«, diesen »Staat in Miniaturform, dessen Regierung der Kapitän und die Offiziere, und dessen Justiz der Auswanderungskommissar darstellt«. Sein außerordentlich detailreiches, farbiges Sittengemälde beginnt mit der Einschiffung in Genua in filmreifen Szenen werden die auf das Schiff drängenden Massen und immer wieder einzelne Typen beschrieben. De Amicis ist ein teilnehmender Beobachter, er spürt die Tragik des unwiderruflichen Abschieds von der Heimat und die verzweifelte Hoffnung, die alle bewegt. Getreulich registriert er, was er während der Überfahrt erlebt, beginnend damit, wie Jung und Alt, Männer und Frauen sich auf die unterschiedlichsten Weisen mit der drang- und qualvollen Enge im stickigen Schiffsbauch arrangieren. Bald schon macht er persönliche Bekanntschaften in allen drei Schiffs- und Gesellschaftsklassen, in denen nahezu alles geschieht, was Menschen und ihr Zusammensein so hergeben: Verführung und Eifersuchtsdramen, Prügeleien und Gerichtsverhandlungen, es gibt Tote, Hochzeiten,Geburten und ein chaotisches Fest bei der Äquatorüberquerung. Erri de Luca der Autor so wunderbarer Bücher wie Montedidio und Das Gewicht des Schmetterlings erzählt in seinem Nachwort von seiner Sorge um die heutigen Flüchtlinge und von den Geboten der Menschlichkeit.
Auf dem Meer, 1889 veröffentlicht und sofort ein Erfolg, ist ein Bordtagebuch nein, ein Gesellschaftsroman, dessen Autor auf häufig ironischwitzige Kommentare nicht verzichtet. De Amicis erzählt von einer Atlantiküberfahrt von Genua nach Montevideo in Uruguay, die er im Frühjahr 1884 als Chronist der italienischen Auswanderungsbewegung unternahm. Der Ozeandampfer »North America« (der im Buch Galileo heißt) war eines der vielen Emigrantenschiffe, auf denen tausende Italiener in der Hoffnung auf ein besseres Leben nach Südamerika emigrierten. An Bord sind 1.800 Passagiere, davon 1.600 italienische Bauern und Tagelöhner, der Rest sind wohlhabendere Italiener, Schweizer, Österreicher und Franzosen. Das einfache Volk, die Emigranten, reist in der Dritten Klasse, das Bürgertum in der Zweiten, der Adel in der Ersten. Die Aufteilung der Passagiere spiegelt die Schichtung der Gesellschaft De Amicis beschreibt diesen »Mikrokosmos mit allen Freuden und Leiden der Menschheit«, diesen »Staat in Miniaturform, dessen Regierung der Kapitän und die Offiziere, und dessen Justiz der Auswanderungskommissar darstellt«. Sein außerordentlich detailreiches, farbiges Sittengemälde beginnt mit der Einschiffung in Genua in filmreifen Szenen werden die auf das Schiff drängenden Massen und immer wieder einzelne Typen beschrieben. De Amicis ist ein teilnehmender Beobachter, er spürt die Tragik des unwiderruflichen Abschieds von der Heimat und die verzweifelte Hoffnung, die alle bewegt. Getreulich registriert er, was er während der Überfahrt erlebt, beginnend damit, wie Jung und Alt, Männer und Frauen sich auf die unterschiedlichsten Weisen mit der drang- und qualvollen Enge im stickigen Schiffsbauch arrangieren. Bald schon macht er persönliche Bekanntschaften in allen drei Schiffs- und Gesellschaftsklassen, in denen nahezu alles geschieht, was Menschen und ihr Zusammensein so hergeben: Verführung und Eifersuchtsdramen, Prügeleien und Gerichtsverhandlungen, es gibt Tote, Hochzeiten,Geburten und ein chaotisches Fest bei der Äquatorüberquerung. Erri de Luca der Autor so wunderbarer Bücher wie Montedidio und Das Gewicht des Schmetterlings erzählt in seinem Nachwort von seiner Sorge um die heutigen Flüchtlinge und von den Geboten der Menschlichkeit.