Produktdetails
- Frankfurter Allgemeine Buch
- Verlag: Frankfurter Allgemeine Buch
- Seitenzahl: 362
- Abmessung: 23mm x 154mm x 215mm
- Gewicht: 661g
- ISBN-13: 9783898430586
- ISBN-10: 3898430588
- Artikelnr.: 25681686
- Herstellerkennzeichnung Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Angetan zeigt sich Robert Fieten von diesem Sammelband, der den Wandel von der Wirtschafts- zur Wissensgesellschaft untersucht. Während der erste Teil des Buches sich dem "quartären Sektor einer Wissensgesellschaft" widmet, beschäftigt sich der zweite Teil mit den neuen Anforderungen an das "Management der Humanressourcen", fasst der Rezensent zusammen. Fieten ist davon überzeugt, dass dieser Band mit seinem "intelligent dargebotenen" Inhalt zum Nachdenken und zu Kontroversen Anlass bietet. Dabei erscheint ihm insbesondere der Beitrag von Christian Scholz wegen seiner originellen Wortkreation "Darwiportunismus" und seiner bedenkenswerten Darlegungen interessant. Einen praktischen Weg, wie mit dem Paradigmenwechsel der Gesellschaft umzugehen ist, biete das Buch allerdings nicht, warnt der Rezensent abschließend.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 08.09.2003Mensch und Umfeld
Ein Sammelband über Management in der Wissensgesellschaft
Knut Bleicher/Jürgen Berthel (Herausgeber): Auf dem Weg in die Wissensgesellschaft. Veränderte Strukturen, Kulturen und Strategien. Frankfurter Allgemeine Buch, Frankfurt 2003, 362 Seiten, 36 Euro.
Zur Zeit findet in Wirtschaft und Gesellschaft ein Paradigmenwechsel statt. Das ist die Ausgangsthese dieses Sammelwerkes, das der Sankt Galler Betriebswirtschaftler Knut Bleicher und der Siegener Betriebswirtschaftler Jürgen Berthel herausgegeben haben. Zu konstatieren sei der evolutorische Übergang der industriellen Wirtschafts- und Gesellschaftsform zu einer Wissen und Intelligenz betonenden Problemlösungsgesellschaft. Diese neue Gesellschaft, die ihrerseits andere Probleme als in der Vergangenheit hervorrufe, bedürfe in den Organisationen veränderter Strategien, Strukturen und Kulturen und führe zur Herausbildung neuer sozialer Strukturen.
Die Schrift, an der Management- und Organisationsexperten mitgewirkt haben, soll sowohl die Hintergründe des Paradigmenwechsels ausleuchten als auch die sozialen Wandlungen im sich neu aufladenden Spannungsfeld von Mensch und Organisation erörtern. Diesen beiden Zielen entsprechend ist das Buch aufgebaut: Im ersten Teil wird die von den Fortschritten in der Informationstechnologie getriebene evolutorische Entwicklung zum sogenannten quartären Sektor einer Wissensgesellschaft thematisiert. Hier wird deutlich, daß es hierzu der Herausbildung einer Vertrauens- und Innovationskultur bedarf und daß es auf die Balance zwischen dem Menschen, seinem sozialen Umfeld und der modernen Informationstechnologie ankommt. Es dürfe nicht verkannt werden, heißt es, daß Wissensmanagement heute im wesentlichen Wissensträgermanagement sei und daß die Informationsökonomie in mikrotheoretischer Betrachtung auch durch neuartige eigene Spielregeln gekennzeichnet sei.
Der zweite Teil des Buches ist konsequenterweise den neuen, in der Tat hohen Anforderungen an das Management der Humanressourcen in den Organisationen der Wissensgesellschaft gewidmet. Es sei davon auszugehen, daß die Kernkompetenzen der Unternehmen mehr als bisher von den im Unternehmen vorhandenen Experten abhängig würden, ist dort zu lesen.
Der Beitrag des Saarbrücker Betriebswirtschaftlers Christian Scholz über "Darwiportunismus und Wissensgesellschaft: Eine fatale Kombination" fällt nicht nur wegen der originellen Wortkreation auf; er verdient auch wegen seines Inhaltes eine kritische Reflexion. Dieser wie auch die anderen Beiträge führen klar vor Augen: Der Wertewandel in der Gesellschaft in Verbindung mit der zunehmenden Bedeutung des Wissensmanagements macht Personalführung und vor allem Personalbindung nicht leichter. Es spricht vieles dafür, daß in den Unternehmen ähnliche Sitten wie im Profisport einreißen: modernes Söldnertum.
Dieses Buch bietet Führungs- und Organisationsexperten viel intelligent dargebotenen Stoff zum Nachdenken und zum kontroversen Diskutieren. Die praktischen Folgen für die tägliche Führungs- und Organisationsarbeit müssen die Leser allerdings selbst herausfinden.
ROBERT FIETEN
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Ein Sammelband über Management in der Wissensgesellschaft
Knut Bleicher/Jürgen Berthel (Herausgeber): Auf dem Weg in die Wissensgesellschaft. Veränderte Strukturen, Kulturen und Strategien. Frankfurter Allgemeine Buch, Frankfurt 2003, 362 Seiten, 36 Euro.
Zur Zeit findet in Wirtschaft und Gesellschaft ein Paradigmenwechsel statt. Das ist die Ausgangsthese dieses Sammelwerkes, das der Sankt Galler Betriebswirtschaftler Knut Bleicher und der Siegener Betriebswirtschaftler Jürgen Berthel herausgegeben haben. Zu konstatieren sei der evolutorische Übergang der industriellen Wirtschafts- und Gesellschaftsform zu einer Wissen und Intelligenz betonenden Problemlösungsgesellschaft. Diese neue Gesellschaft, die ihrerseits andere Probleme als in der Vergangenheit hervorrufe, bedürfe in den Organisationen veränderter Strategien, Strukturen und Kulturen und führe zur Herausbildung neuer sozialer Strukturen.
Die Schrift, an der Management- und Organisationsexperten mitgewirkt haben, soll sowohl die Hintergründe des Paradigmenwechsels ausleuchten als auch die sozialen Wandlungen im sich neu aufladenden Spannungsfeld von Mensch und Organisation erörtern. Diesen beiden Zielen entsprechend ist das Buch aufgebaut: Im ersten Teil wird die von den Fortschritten in der Informationstechnologie getriebene evolutorische Entwicklung zum sogenannten quartären Sektor einer Wissensgesellschaft thematisiert. Hier wird deutlich, daß es hierzu der Herausbildung einer Vertrauens- und Innovationskultur bedarf und daß es auf die Balance zwischen dem Menschen, seinem sozialen Umfeld und der modernen Informationstechnologie ankommt. Es dürfe nicht verkannt werden, heißt es, daß Wissensmanagement heute im wesentlichen Wissensträgermanagement sei und daß die Informationsökonomie in mikrotheoretischer Betrachtung auch durch neuartige eigene Spielregeln gekennzeichnet sei.
Der zweite Teil des Buches ist konsequenterweise den neuen, in der Tat hohen Anforderungen an das Management der Humanressourcen in den Organisationen der Wissensgesellschaft gewidmet. Es sei davon auszugehen, daß die Kernkompetenzen der Unternehmen mehr als bisher von den im Unternehmen vorhandenen Experten abhängig würden, ist dort zu lesen.
Der Beitrag des Saarbrücker Betriebswirtschaftlers Christian Scholz über "Darwiportunismus und Wissensgesellschaft: Eine fatale Kombination" fällt nicht nur wegen der originellen Wortkreation auf; er verdient auch wegen seines Inhaltes eine kritische Reflexion. Dieser wie auch die anderen Beiträge führen klar vor Augen: Der Wertewandel in der Gesellschaft in Verbindung mit der zunehmenden Bedeutung des Wissensmanagements macht Personalführung und vor allem Personalbindung nicht leichter. Es spricht vieles dafür, daß in den Unternehmen ähnliche Sitten wie im Profisport einreißen: modernes Söldnertum.
Dieses Buch bietet Führungs- und Organisationsexperten viel intelligent dargebotenen Stoff zum Nachdenken und zum kontroversen Diskutieren. Die praktischen Folgen für die tägliche Führungs- und Organisationsarbeit müssen die Leser allerdings selbst herausfinden.
ROBERT FIETEN
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main