Im krisenhaften Frühsommer 2005 ist die Diskussion über Europa wieder in Bewegung gekommen. Dabei ist deutlich geworden: Der idealistische Glaube an eine aufsteigende Entwicklungslinie von der "alten" Europäischen Gemeinschaft hin zu einer "immer engeren Union der Völker Europas" ist erschüttert. Wie sah die Ordnungspolitik der europäischen Integration in der Vergangenheit aus und welche Entwicklungstendenzen sind gegenwärtig zu erkennen? Ist die EU bereits auf dem Weg zu einem neuen Europa?
Dieser Vergewisserung und Wegbeschreibung über das Woher und Wohin soll der Essay dienen. Im Mittelpunkt stehen die "uralte europäische Frage" Gleichgewicht oder Hegemonie (Bundeskanzler Schüssel) und die innovative europäische Antwort, nämlich integratives Gleichgewicht und differenzierte Integration, mit informeller gemeinsamer Führung im Binnen- und Außenverhältnis. Wenn die erweiterte Europäische Union die innereuropäische Ordnungsproblematik bewältigt und sich in der Welt der Globalisierung und der amerikanischen Vormacht als eigenständige, aber kooperationsbereite Kraft mittels einer kooperativen Balancepolitik behauptet, um Wettbewerbsfähigkeit und Sicherheit zu gewährleisten, dann wird das europäische Integrationsprojekt zu retten sein und - in stärkerem Maße als heute - die Zustimmung und Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger finden.
Dieser Vergewisserung und Wegbeschreibung über das Woher und Wohin soll der Essay dienen. Im Mittelpunkt stehen die "uralte europäische Frage" Gleichgewicht oder Hegemonie (Bundeskanzler Schüssel) und die innovative europäische Antwort, nämlich integratives Gleichgewicht und differenzierte Integration, mit informeller gemeinsamer Führung im Binnen- und Außenverhältnis. Wenn die erweiterte Europäische Union die innereuropäische Ordnungsproblematik bewältigt und sich in der Welt der Globalisierung und der amerikanischen Vormacht als eigenständige, aber kooperationsbereite Kraft mittels einer kooperativen Balancepolitik behauptet, um Wettbewerbsfähigkeit und Sicherheit zu gewährleisten, dann wird das europäische Integrationsprojekt zu retten sein und - in stärkerem Maße als heute - die Zustimmung und Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger finden.