Die Filmkunst hat seit ihrer Entstehung eine enge Beziehung zum städtischen Raum. Dieser Raum war nicht nur bei der Entstehung der modernen Städte das treibende Moment für ihre Entwicklung, sondern wurde auch vom Kino in seinen ersten Produktionen als Protagonist genutzt. Das Kino entpuppt sich dabei als großer visueller Architekt, der auf der Leinwand verschiedene Möglichkeiten bietet, den urbanen Raum imaginär zu konsumieren. Durch die möglichen Varianten der Inszenierung der kinematografischen Codes erzeugt das Kino unterschiedliche Erfahrungen in der Beziehung zwischen Raum und Zuschauer. Ausgehend von dieser Annahme schlägt das vorliegende Buch eine Reflexion über eine mögliche urbane Poetik vor, die das zeitgenössische Kino des Nordostens hervorbringt, und konzentriert sich dabei auf die Analyse der Filme A Febre do Rato und Cidade Baixa.