Das neue Forschungsprogramm der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung hinterfragt die optimistische Intuition eines positiven Zusammenspiels von Frieden, Gerechtigkeit und politischem Steuerungshandeln. Im Zentrum stehen die Konsequenzen kulturell-normativer Heterogenität und divergierender Gerechtigkeitsvorstellungen für die Friedenstauglichkeit und Problemlösungsfähigkeit globalen Regierens. Zum Auftakt des Forschungsprogramms stellt "Auf dem Weg zu Just Peace Governance" theoretische und empirische Annäherungen an dieses Thema vor. Die Beiträge setzen sich mit der Frage auseinander, welche Chancen und Risiken liberal-demokratisch geprägte Ordnungsvorstellungen für ein gerechtes und friedliches Regieren bergen. Exemplarische Studien diskutieren die Ambivalenzen demokratischer Weltordnungspolitik sowie die Problematik normativer Dissonanzen durch religiöse bzw. kulturelle Verschiedenheit und untersucht, ob ein empirischer Fokus auf Gerechtigkeitsforderungen neue Erkenntnisse über Gewalt- und Konfliktdynamiken erschließt.Mit Beiträgen von: Una Becker-Jakob, Lothar Brock, Christopher Daase, Nicole Deitelhoff, Rainer Forst, Anna Geis, Andreas Hasenclever, Peter Katzenstein, Harald Müller, Thomas Risse, Dieter Senghaas, Nina Tannenwald, Klaus Dieter Wolf u.a.