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Am 6. August 1806 erklärte Kaiser Franz II. auf Drängen Napoleons unter Hinweis auf die wenige Tage zuvor erfolgte Gründung des Rheinbundes durch sechzehn west- und süddeutsche Fürsten, dass er das reichsoberhauptliche Amt als erloschen betrachte, sich deshalb von allen Pflichten gegenüber dem Reich losgelöst sehe und die kaiserliche Würde niederlege. Seit der Wahl des Frankenherzogs Konrad zum deutschen König in Forchheim 911 waren fast 900 Jahre verstrichen. Den unter den Deutschen weitverbreiteten Wunsch nach dem neuerlichen Zusammenschluss in einem Reich erfüllte der Wiener Kongress…mehr

Produktbeschreibung
Am 6. August 1806 erklärte Kaiser Franz II. auf Drängen Napoleons unter Hinweis auf die wenige Tage zuvor erfolgte Gründung des Rheinbundes durch sechzehn west- und süddeutsche Fürsten, dass er das reichsoberhauptliche Amt als erloschen betrachte, sich deshalb von allen Pflichten gegenüber dem Reich losgelöst sehe und die kaiserliche Würde niederlege. Seit der Wahl des Frankenherzogs Konrad zum deutschen König in Forchheim 911 waren fast 900 Jahre verstrichen. Den unter den Deutschen weitverbreiteten Wunsch nach dem neuerlichen Zusammenschluss in einem Reich erfüllte der Wiener Kongress 1814/1815 mit der Schaffung des lockeren Deutschen Bundes nur unzulänglich. Die von der Nationalversammlung in Frankfurt im Revolutionsjahr 1848/1849 erarbeitete Verfassung blieb unausgeführt, ebenso scheiterte der anschließende Versuch Preußens, einen Bundesstaat zu bilden. Erst 1867 gelang das wenigstens für Norddeutschland. Bis ein neues Gemeinwesen der Deutschen unter dem Namen Reich am 1. Januar 1871 ins Leben trat, dauerte es fast zwei Menschenalter.Dem schweren Weg vom alten zum neuen Reich ist die vorliegende Darstellung gewidmet. Es handelt sich nicht um eine deutsche Geschichte dieser mehr als sechs Jahrzehnte im umfassenden Sinn, sondern um die Nachzeichnung einer sehr wichtigen Entwicklungslinie.
Autorenporträt
Hans Fenske, geboren 1936 in Geesthacht, 1956 bis 1963 Studium der Geschichte, der Politischen Wissenschaft und der Geografie in Tübingen und Freiburg, Promotion 1965, Habilitation für Neue und Neueste Geschichte 1971 in Freiburg, 1963 bis 1971 Wissenschaftlither Assistent an der Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer und bis Ende 1972 am Auslands- und Dolmetscherinstitut Germersheim. 1973 bis 1977 Universitätsdozent und danach bis 2oo1 Professor für Neue und Neuste Geschichte an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Hauptarbeitsgebiete: Deutsche Geschichte vom späten 18. Jahrhundert bis zum Ende der Weimarer Zeit, vergleichende Verfassungsgeschichte, Geschichte der politischen Ideen, Landesgeschichte Südwestdeutschlands. Von den Buchveröffentlichungen seien genannt: Konservativismus und Rechtsradikalismus in Bayern nach 1918 (1969), Wahlrecht und Parteiensystem (1972), Der liberale Südwesten (1981), Die Verwaltung Pommerns 1815-1945 (1993), Deutsche Parteiengeschichte (1994), Deutsche Geschichte. Vom Ausgang des Mittelalters bis heute (2002), Preußentum und Liberalismus (2002), Freiherr vom Stein (2012), Der Anfang vom Ende des alten Europa. Die alliierte Verweigerung von Friedensgesprächen 1914-1919 (2013).