Im ausgehenden 19. Jahrhundert fanden sich in ganz Europa Künstlerinnen und Künstler in landschaftlich reizvollen Gegenden zusammen und verhalfen der Freiluftmalerei zur Blüte. Die Sehnsucht nach unberührter Natur einte sie mit adligen und bürgerlichen Reisenden, die an der See und in den Gebirgen nach Abstand von den Zwängen der urbanen Lebenswelt suchten. Im Verlauf des 20. Jahrhunderts entwickelte sich die Erholungsreise schließlich vom Privileg der Gesellschaftseliten zum Massenphänomen. Ahrenshoop war Teil dieser Entwicklung. Im Zuge der Ansiedlung von Landschaftsmalern entfaltete sich eine touristische und kulturelle Infrastruktur und der kleine Küstenort gelangte zu unerwarteter Bekanntheit: Aus der Künstlerkolonie wurde das Ostseebad Ahrenshoop. Das Lebens- und Arbeitsumfeld der Einheimischen verschmolz zunehmend mit dem touristischen Freizeit- und Erlebnisraum. Seine Anziehungskraft auf Künstler, Kunstinteressierte und Touristen hat Ahrenshoop bis heute nicht verloren. Das kulturhistorische Erbe als Malerkolonie ist dabei ein wichtiger Wirtschafts- und Imagefaktor, den es zu schützen gilt.
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