Max Stain, Bürgermeister auf der Insel Cerva, hat mit vielen Problemen zu kämpfen. Seit seine geliebte Frau Claire tot ist, kümmert er sich um seine kranke Tochter Mati, die dringend auf eine Herztransplantation wartet. Aber auch der anhaltende Flüchtlingsstrom bereitet ihm Sorgen, wo immer wieder
Boote aus dem Mittelmeer auf der Insel landen, die verzweifelte Menschen bringen, die in überfüllten…mehrMax Stain, Bürgermeister auf der Insel Cerva, hat mit vielen Problemen zu kämpfen. Seit seine geliebte Frau Claire tot ist, kümmert er sich um seine kranke Tochter Mati, die dringend auf eine Herztransplantation wartet. Aber auch der anhaltende Flüchtlingsstrom bereitet ihm Sorgen, wo immer wieder Boote aus dem Mittelmeer auf der Insel landen, die verzweifelte Menschen bringen, die in überfüllten und nicht für so viele Flüchtende ausgerichtete Lager, Schutz suchen. Max möchte zwar helfen, aber er stößt bald auf seine Grenzen. Mit dem Abteilungsleiter des Heimatschutzministeriums Oberst Castel, hat er zwar einen souveränen und menschlichen Gegenspieler, aber trotzdem scheint ihn ein Geheimnis zu umgeben, das sich für Max noch verstärkt, als er ihm ein privates Angebot macht, das seine geliebte Tochter betrifft. Max hat zwar Verbündete, wie die geheimnisvolle Afrikanerin, die er im Lager kennen lernt, die ihn in seinem Bemühen unterstützt, für die Flüchtlinge ein menschenwürdiges Leben in ihren profisorischen Unterkünften zu finden. Doch dann passieren immer wieder Ereignisse, die eine negative Stimmung auch gegen ihn als Bürgermeister hervor rufen und er für sich und seine, für ihn wichtige Menschen, eine Entscheidung treffen muss.
Das Buch ,,Auf der Insel das Meer´´, ist ein berührender und auch zum Nachdenken anregender gesellschaftskritischer Roman, der das Thema Flüchtlinge aus mehreren Sichtweisen beleuchtet. Der Autor, Bernhard Buck, hat dabei ein sehr sensibles und wie jeder weiß auch tagesaktuelles Thema aufgegriffen und auf eine fast schon philosophische Art und Weise dargestellt. Er spielt mit Worten, die sowohl sanft und einfühlsam sind, als auch mit kraftvollen, die bildgewaltig eine Szene beschreiben.
Seite 127: In diesem Moment bricht ein Gewittersturm los,den ich in dieser Heftigkeit noch nie erlebt habe. Alles um uns herum flackert, der Himmel stampft auf und nieder und bricht der Erde die Knochen.
Der Autor lässt den Leser an Gedanken teilhaben, die sich mit dem Für und Wider der Flüchtlingspolitik beschäftigen. Brisante Themen wie Schlepperei, Islamismus, Organhandel werden in interessanten Gesprächen zwischen den Protagonisten behandelt und zeigen dabei immer wieder auf, dass überall wo scheinbar auf der einen Seite eine gutgemeinte Hilfe für Flüchtlingsprobleme in Aussicht ist, es auf der anderen Seite zu Korruption, Hass und Gewalt kommen kann. Bei den Protagonisten ist immer wieder zu spüren, dass es ihnen selbst nicht immer leicht fällt zwischen Recht und Gerechtigkeit zu unterscheiden, weil es oft keine klare Trennlinie gibt. Der Wunsch zu helfen ist da, aber zu welchem Preis?
Von Beginn weg bis zum Ende begleitet man Max, der nicht nur in seiner Funktion als Bürgermeister gefordert ist, sondern dem es auch schwer fällt mit sich und seiner Tochter ins Reine zu kommen und ihre Entscheidungen zu akzeptieren lernt. Ich bin nicht unbedingt ein Fan von einem offen Ende, das es hier aber gibt und es doch einige wichtige Fragen aus dem Roman gibt, die nicht beantwortet werden.
,, Auf der Insel das Meer´´ lässt den Leser in viele aufwühlende, traurige aber auch in schöne und emotionale Momente eintauchen und gedanklich darin versinken.