Brutale Morde - eine Herausforderung für Jan Tommens Team
„Auf der Spur des Jägers“ von Alexander Hartung ist spannend und actionreich, ein Buch, das man kaum aus der Hand legen mag.
Worum geht es?
Eine Frau und ein Mann werden brutal erschlagen auf verschiedenen Tatorten aufgefunden. Es
liegt die Vermutung nahe, dass es zwischen den beiden Fällen eine Verbindung gibt, die Jan Tommen und…mehrBrutale Morde - eine Herausforderung für Jan Tommens Team
„Auf der Spur des Jägers“ von Alexander Hartung ist spannend und actionreich, ein Buch, das man kaum aus der Hand legen mag.
Worum geht es?
Eine Frau und ein Mann werden brutal erschlagen auf verschiedenen Tatorten aufgefunden. Es liegt die Vermutung nahe, dass es zwischen den beiden Fällen eine Verbindung gibt, die Jan Tommen und sein Team möglichst rasch finden müssen, bevor der Täter noch weitere Morde begeht.
Der Schreibstil ist flüssig, dialogreich, humorvolle Szenen, wie z.B. jene des Fußballspiels der sportlich total unbegabten ITler, lockern das brutale Mordgeschehen auf. Die Handlung spielt in Berlin, interessanterweise fließt kein Berliner Dialekt ein. Die Kapitel sind angenehm kurz, lediglich nummeriert, ohne Zeit- oder Ortsangaben. Das Buch erschien 2022. Die Mordermittlungen finden (nicht näher bestimmt) in der Gegenwart statt, Covid19 bleibt unerwähnt.
Obwohl es sich bereits um den neunten Band der Reihe mit Jan Tommen handelt, hatte ich als Neueinsteiger kein Problem, in das Geschehen hineinzufinden. Auch den relevanten Personenkreis überblickte ich relativ rasch. Dennoch, ich fragte mich bis zum Schluss, wie Jan, Max, Zoe und Chandu einander fanden und wie dieses Team zustande kam. Daher meine Empfehlung, die Reihe mit Band 1 zu starten.
Die Spannung hält sich kontinuierlich. Einerseits durch stetig neue Erkenntnisse, Wendungen, zusätzliche Verdächtige, gefährliche Situationen, unerwartete Ereignisse und riskante Action, andererseits durch im spannendsten Moment eingesetzte Orts- und Perspektivenwechsel, die teils wie Cliff-Hanger wirken. Als Leser verfolgt man somit nicht nur die Ermittlerseite, sondern auch die Aktionen der Täter, tappt aber trotz manchem Wissensvorsprung gegenüber Jans Team bzw. der Polizei bis zuletzt im Dunkeln, wer die Morde aus welchem Grund begangen hat. Nach einem packenden Showdown, einem Wettlauf gegen die Zeit, klären sich Ablauf und Motivation der Taten, die ineinander verwobenen Handlungsfäden entwirren sich schlüssig.
Im Mittelpunkt stehen Jan und sein ungewöhnliches Team, Menschen mit speziellen Fähigkeiten, besondere, sehr sympathische Charaktere. Dadurch dass sie im legal-illegalen Graubereich agieren, stehen ihnen Recherche- und Handlungsmöglichkeiten zur Verfügung, über die der normale Polizeiapparat nicht verfügt. Diese spektakulären Aktionen machen den Reiz des Buches aus, man darf es nur nicht zu realistisch betrachten. Zudem gefiel mir der freundschaftliche Umgangston des Teams, sowie Jans Rückendeckung durch seinen Vorgesetzten.
Die Charaktere waren im Großen und Ganzen gut vorstellbar. Lediglich sprachlich fand ich die Akteure aus dem Rotlicht-Milieu nicht authentisch. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie tatsächlich Hochdeutsch sprechen.
„Auf der Spur des Jägers“ hat mich begeistert. Das Buch war nicht nur ein fesselnder Page turner, sondern vermittelte - trotz der doch recht brutalen Morde und der leider realen Hintergrundthematik - durch die harmonisch-sympathische Stimmung in Jans Team eine Wohlfühl-Atmosphäre. Ich möchte nun unbedingt weitere Fälle dieses Teams nachlesen.