In unserer gegenwärtigen Kultur existieren verschiedenste Todesdeutungen, denn das Christentum hat seine vorrangige Deutungsmacht verloren und ist heute auf dem Markt der Religionen und Weltanschauungen nur noch ein Sinnanbieter unter vielen. Deshalb ist Alexander Joist den SchriftstellerInnen auf ihrer Suche nach dem Sinn des Todes nachgegangen: Welche philosophischen oder theologischen Todesdeutungen werden in der Lyrik des 20. Jahrhunderts und der Gegenwart verarbeitet? Diese Frage trägt der Autor an die Lyrik von Gottfried Benn, Werner Bergengruen, Thomas Bernhard, Bertold Brecht, Hans Magnus Enzensberger, Ernst Jandl, Marie Luise Kaschnitz und vielen anderen heran, verfolgt sie insbesondere aber im Werk von Durs Grünbein, Johannes Kühn und Günter Kunert.