Das Buch begibt sich auf die Suche nach dem verlorenen Reich des karolingischen Königs Lothar II., das 855 als »Lotharingien« eingerichtet wurde und bis zu seiner Auflösung im 10. Jahrhundert vielfache Veränderungen erfuhr. Stellte dieses politische Gebilde von der Nordsee bis zum Alpenrand einen kohärenten Raum mit einem für den Historiker fassbaren »Wir-Gefühl« dar? Die Studie beschäftigt sich umfassend mit diesen lotharingischen Gebieten und betrachtet sie aus institutioneller, ökonomischer, gesellschaftlicher und kultureller Perspektive. Die Auswertung wichtiger volkssprachiger Texte wie etwa des Ludwigslieds erlaubt eine Dekonstruktion der Vorstellung von einer lotharingischen Identität. Lotharingien erscheint damit als europäischer Erinnerungsort.
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