Es genügt zur Zeit meist schon ein flüchtiger Blick in die Buchauslagen oder -bestsellerlisten, um dort das Wort "Glück" entdecken zu können. Ein großer Teil der entsprechenden Titel fällt in den Bereich der Ratgeberliteratur, die den Menschen Strategien an die Hand zu geben verspricht, ihr privates Glück zu finden. Gegen die tendenzielle Verinnerlichung und Privatisierung des Glücks führt die vorliegende Arbeit den Glücksbegriff Theodor W. Adornos und Walter Benjamins ins Feld, der ein zugleich objektiver und höchst emphatischer ist: Nicht nur betonen sie die Notwendigkeit einer vernünftigen Einrichtung der Gesellschaft - als Bedingung der Möglichkeit eines dauerhaften Glücks der Einzelnen -, sondern sie halten zudem an der Idee eines Glücks der gesamten Menschheit fest und somit an einem äußerst utopischen Hoffnungsbegriff. So fern eine solche Utopie angesichts der Realität erscheinen mag, so lassen sich in dieser - wie auch in den Werken Adornos und Benjamins - dennoch "Spuren" dessen finden, was jene emphatischen Begriffe implizieren. Die Studie macht sich unter Bezugnahme auf Motive aus der modernen Literatur - v.a. aus den Werken Kafkas, Prousts und Becketts - auf die Suche nach diesen "Spuren" und erläutert ihre Bedeutung für die Philosophien beider.