Diese Dissertation liefert eine historische Darstellung der Vertragslandwirtschaft und der ländlichen Entwicklung in Sanyati. Anhand der Fallstudie Sanyati werden die Trends in der bäuerlichen Wirtschaft bis in die 1950er Jahre zurückverfolgt, als die Grenzregion in die kolonialen Staatsbildungsprozesse einbezogen wurde. Sie deckt die Auseinandersetzungen auf, die den Beziehungen zwischen Bauern und Staat in der Zeitgeschichte von Sanyati zugrunde liegen. Die Untersuchung kommt zu dem Schluss, dass diese Auseinandersetzungen das Ergebnis des wirtschaftlichen Widerstands der Bauern gegen die verfehlte Politik der Regierung nach der Unabhängigkeit sind. Die Studie hebt hervor, dass ökologische Faktoren und politische Rahmenbedingungen untrennbar mit der Lebensfähigkeit der bäuerlichen Landwirtschaft verbunden sind, die das Fundament der ländlichen Entwicklung bildet. Sie liefert einen empirischen Nachweis für die Einführung der Vertragslandwirtschaft als privatwirtschaftliches und später staatliches Allheilmittel für die ländliche Entwicklung. Sie zeigt die doppelte Funktion der Vertragslandwirtschaft für die ländliche Entwicklung auf, sowohl in positiver als auch in negativer Hinsicht. Die Untersuchung stützt sich auf Primärquellen und Sekundärliteratur, um diesen historischen Bericht zu erstellen.