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Terence, Rich, Kev und Chris verbringen in den 60er Jahren eine unbeschwerte Kindheit in Teheran. Hassan, der Koch der Familie, kümmert sich liebevoll um die Kinder, bis die Wards den Iran verlassen. Hassan bleibt zurück, der Kontakt verliert sich.
Im Frühjahr 1998 bricht die ganze Familie zur lang ersehnten Reise in die alte Heimat auf. Durch die Hintertür betreten die Wards in Shiraz iranischen Boden. Dort erwartet sie neben dem Mietauto ein bizarres Trio: ein temperamentvoller Fahrer, ein zwielichtiger Staatsbegleiter und ein kluger Reiseführer, der die Familie zu den großartigen…mehr

Produktbeschreibung
Terence, Rich, Kev und Chris verbringen in den 60er Jahren eine unbeschwerte Kindheit in Teheran. Hassan, der Koch der Familie, kümmert sich liebevoll um die Kinder, bis die Wards den Iran verlassen. Hassan bleibt zurück, der Kontakt verliert sich.

Im Frühjahr 1998 bricht die ganze Familie zur lang ersehnten Reise in die alte Heimat auf. Durch die Hintertür betreten die Wards in Shiraz iranischen Boden. Dort erwartet sie neben dem Mietauto ein bizarres Trio: ein temperamentvoller Fahrer, ein zwielichtiger Staatsbegleiter und ein kluger Reiseführer, der die Familie zu den großartigen Sehenswürdigkeiten von Persepolis, Yazd und Isfahan lotst und in die faszinierende Kulturgeschichte des Irans einführt. Auf der 1120 km langen Überland-Tour bis nach Teheran kommt es zu überraschenden Begegnungen: Mama Ward besteht auf einen Abstecher zur Mutter des Präsidenten Khatami, die Familie wird von einem Sufi zu zoor khaneh, einem iranischen Sumo-Ringkampf, eingeladen und stößt auf einen Priester, der das seit 1400 Jahren brennende zoroastrische Feuer hütet.

Im Zentrum der Reise steht die Suche nach Hassan. Nachdem die Dorfbewohner Hassan zuerst für tot erklärt hatten, erinnert sich ein Mechaniker an das Gesicht auf dem Foto: Hassan lebt in Teheran als Hotelkoch. Die Auskunft ist der Anfang eines wunderbaren Wiedersehens.

Terence Ward entführt den Leser in einen weitgehend unbekannten Kulturraum und schildert dessen religiöse, politische und kulturelle Entwicklung. Wer das Verhalten des Iran heute verstehen will, erfährt, unter welcher Spannung zwischen Tradition und Öffnung das Land tatsächlich steht.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 24.01.2008

Das stoppelbärtige Grinsen

Es mangelt nicht an Publikationen über Iran. Sie reichen vom Kochbuch ("Die persische Küche") über die Liebesgeschichte ("Küsse in der Moschee") bis zum Reisehandbuch und von Stimmen aus dem Exil bis zur Analyse der Position der Frauen in der modernen iranischen Gesellschaft. Fast scheint es, als rege dieses Land umso stärker die schriftstellerischen Aktivitäten an, je mehr es der Welt Angst macht - mit dem Ergebnis, dass auch immer mehr weniger Gelungenes erscheint. Terence Wards "Auf der Suche nach Hassan" gehört zu ebendieser Gruppe, weil das großartige und vielversprechende Thema, nach dreißig Jahren in das Land der Kindheit zurückzukehren und zu versuchen, den ehemaligen Koch der Familie aufzuspüren, ziemlich leichtfertig verschenkt wird. Hier zeigt sich, dass es nicht genügt, eine mehr als elfhundert Kilometer lange, durchaus abenteuerliche Reise samt ein paar kulturhistorischen Abschweifungen mit einer gehörigen Portion Naivität zu protokollieren, sondern eine Idee notwendig gewesen wäre, wie sich persische Erinnerungen und iranische Gegenwart miteinander verflechten lassen. So kommt es, dass der Leser, der doch etwas über Land und Leute erfahren will, vor allem mit den Befindlichkeiten der Familie Ward gequält wird und er am Schluss zwar alles über Papa, Mama und die drei Brüder des Autors weiß, ihm aber nur wenig mehr über den Zustand Irans mitgeteilt wurde, als allgemein bekannt ist. Dazu kommt, dass man einigen Gedanken Terence Wards beim besten Willen nicht folgen kann - etwa wenn er die Reise der Heiligen Drei Könige mit der Suche tibetischer Priester nach der Reinkarnation des Dalai Lama vergleicht -, durchaus verständliche romantische Gefühle oft unangenehm gekünstelt ausgesprochen werden und auch der Umgang mit der Sprache - wie viel durch die Übersetzung verschuldet wird, muss offenbleiben - zu wünschen übriglässt. Formulieren wie "Sein stoppelbärtiges Grinsen begrüßte mein Gefallen" oder "Er reckte sein Kinn mit erneuerter Gewissheit" sollte man auch Amateurautoren nicht durchgehen lassen.

tg

"Auf der Suche nach Hassan - Eine Reise ins Herz des Iran" von Terence Ward. Frederking & Thaler Verlag, München 2007. 300 Seiten, zwanzig Farbfotos, eine Karte. Gebunden, 19,90 Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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