Mehr noch als heute war die Seefahrt des 19. Jahrhunderts von Männern dominiert. Frauen an Bord bildeten die absolute Ausnahme und dienten bestenfalls als schmückendes Beiwerk. Umso bemerkenswerter ist es, dass die Kapitänsfrau Eugenie Rosenberger ihren Mann nicht nur auf seinen großen Fahrten begleitete, sondern aktiv am Geschehen auf dem Schiff und an der Erkundung der Zielhäfen teilnahm. Für mehrere Jahre fuhr sie auf der Bremer REGULUS mit und reiste an so exotische Orte wie Rio de Janeiro, Rangun und Singapur. Ihre abenteuerlichen Erlebnisse hielt sie in einem Seetagebuch fest, welches sie 1899 unter dem Titel Auf großer Fahrt veröffentlichte. Der lebendige und mit zahlreichen interessanten Details versehene Reisebericht fand im Kaiserreich viele begeisterte Leser und ist noch immer eines der faszinierendsten zeithistorischen Dokumente über die Segelschifffahrt der vorletzten Jahrhundertwende.