Die lange und gern gehegte Vorstellung von einem rassisch, geschichtlich und kulturell homogenen japanischen Volk ist heute nicht mehr aufrechtzuerhalten. Zu vieles weist darauf hin, dass vom asiatischen Kontinent aus zu verschiedenen Zeiten erhebliche Menschenströme auf die japanischen Inseln gelangt sind. Mit den Menschen wanderten auch ihre Haustiere nach Japan ein. Aus der zoologisch-historischen Erforschung ihrer Spuren und aus genauen Vergleichen mit entsprechendem Wissen über andere ostasiatische Regionen kann auf die Ursprungsgebiete und die Wanderungswege nach Japan geschlossen werden. Die Zoologin und Japanologin Ulrike Thiede stellt die Haustiergeschichte Japans umfassend dar und zeigt deren wichtigen Beitrag zu dem von anderen Wissenschaftsdisziplinen entworfenen Bild der japanischen Bevölkerungsgeschichte. Sie erschließt damit ein im Westen fast unbekanntes Kapitel der Vor- und Frühgeschichte der nipponischen Inseln.