Glanz und Elend des Menschen stehen im Blickpunkt, zugleich auch Tradition und Erneuerung des Menschenbildes. Bedeutende Fotografen des 20. und 21. Jahrhunderts treten in einen oft verblüffenden Dialog mit Meistern der europäischen Malerei vom Spätmittelalter bis zum 19. Jahrhundert.Wohl und Wehe der Gattung Mensch bilden das Grundthema der Foto-Sammlung Teutloff. Ausstellung und Buch konfrontieren herausragende Fotografien des 20. und 21. Jahrhunderts mit Menschenbildern der europäischen Malerei von 1400 bis 1900. In präzisen Dialogen treffen etwa Nan Goldin auf François Boucher und Jürgen Klauke auf Tizian. Dabei zeigen sich einerseits Konstanten der »condition humaine« und des menschlichen Selbstbildes, wie Glück und Leid, Zuversicht und Zweifel. Andererseits wird erkennbar, wie Bildformeln der Alten Meister bis in die Gegenwart fortwirken, ja von der Fotografie bisweilen sogar bewusst zitiert werden. Im Gegenzug fallen umso stärker jene formalen und inhaltlichen Traditionsbrüche ins Auge, die bestimmte Foto-Arbeiten der Sammlung Teutloff auf teils schockierende Weise kennzeichnen. Sie legen eine Spur zu existenziellen Themen wie »Körperbewußtsein« oder »sexuelle Identität«. Der zweisprachige Band enthält unter anderem ein Interview mit Lutz Teutloff, einen Essay von Bazon Brock und biographische Künstlerinformationen. Die fulminante Bildstrecke macht ihn zu einer transportablen Ausstellung.