Wenige historische Persönlichkeiten üben eine so starke Faszination aus wie Napoleon Bonaparte. Wer aber glaubt, dass die Erinnerung an die großen Kriege und Eroberungen des einstigen Feldherrn allmählich verblassen, sollte sich zusammen mit Thomas Schuler auf eine einzigartige Entdeckungsreise durch Europa und die Zeit begeben. Denn unterwegs auf Napoleons Spuren sehen wir, dass sein Geist uns heute noch überall umgibt - auch dort, wo man ihn gar nicht erwartet hätte.
Wenn man nur genau genug hinsieht, tun sich in unserer Gegenwart immer noch viele Türen auf, durch die sich ein Blick zurück erhaschen lässt in die Napoleonische Zeit. Wer hätte etwa gedacht, dass Napoleons bevorzugter Chocolatier in Paris heute noch nach damaligen Rezepten seine Süßwaren fertigt? Der Historiker und Journalist Thomas Schuler hat sich an Orte begeben, die eng mit der Geschichte Napoleons verwoben sind, er ist über den Großen St. Bernhard gewandert, hat Moskau, Paris, Berlin, London, Kaub und Venedig besucht, und er hat große Schlachtfelder inspiziert wie Waterloo, die Beresina oder Regensburg - sein Buch ist eine historische Spurensuche, gespickt mit überraschenden Beobachtungen und unterhaltsamen Geschichten.
Wenn man nur genau genug hinsieht, tun sich in unserer Gegenwart immer noch viele Türen auf, durch die sich ein Blick zurück erhaschen lässt in die Napoleonische Zeit. Wer hätte etwa gedacht, dass Napoleons bevorzugter Chocolatier in Paris heute noch nach damaligen Rezepten seine Süßwaren fertigt? Der Historiker und Journalist Thomas Schuler hat sich an Orte begeben, die eng mit der Geschichte Napoleons verwoben sind, er ist über den Großen St. Bernhard gewandert, hat Moskau, Paris, Berlin, London, Kaub und Venedig besucht, und er hat große Schlachtfelder inspiziert wie Waterloo, die Beresina oder Regensburg - sein Buch ist eine historische Spurensuche, gespickt mit überraschenden Beobachtungen und unterhaltsamen Geschichten.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 05.12.2019Von Pferdehuf und Morgenmantel
Wie war das gleich mit Marengo, Napoleons Pferd? Aus dessen Vorderhufen hat sein letzter Besitzer Schnupftabaksdosen fertigen lassen, und das restliche Gerippe ließ es durch Chirurgen auferstehen. Die ein wenig degoutanten Memorabilien sind heute noch als Dokumente großer Zeit in zwei verschiedenen Museen ausgestellt. Freunde solcher episodischen Geschichtsbetrachtung führen für ihr Sammeln denn auch an, dass London nicht nur den Trafalgar Square besitzt, sondern rund sechzig weitere Souvenirs - vom roten Morgenmantel, der jüngst beim siebzigsten Geburtstag des Thronfolgers die Rolle des Mantels der Geschichte spielte, bis zum Namen einer Straße, die sich leicht aufsuchen lässt. Durchaus mit Gewinn: Der Napoleon-Experte Thomas Schuler ist über die Pracht- wie die Passstraßen Europas gezogen, hat Schlachtfelder, Paläste, ganze Hauptstädte bereist und hat, Napoleon im Sinn, allerhand gefunden. In Waterloo zum Beispiel einen Totenkopf! Nicht Yorricks, nicht Napoleons, leider anonym, doch wie bestellt. Und wo ihm statt des Kaisers Nelson vorkam, war auch der ihm recht - solange sich davon geschichtenprächtig plaudern lässt. Von Nelsons Heimkehr nach der Schlacht, aufbewahrt in einem Fass voll Weingeist, von der Ohnmacht Lady Hamiltons. Von Venedig über Moskau, von Paris bis nach Berlin und von Kaub zuletzt nach Waterloo führt die Anekdotensammlung durch Europa, die sich am Ende nicht festlegen mag, ob Napoleon nicht doch "der Große", gar der "Friedensbringer" war oder wirklich nur der "Schlächter von Venedig". Welcher Methodik gemäß Schuler statt Napoleons "Théâtre", das es ganz einfach nicht mehr gibt, Napoleons III. "Opéra Garnier" aufsucht, wird nicht weiter problematisiert. Dafür empfindet er das Bordellkonglomerat "Palais Royal" des achtzehnten Jahrhunderts auch heute noch als "anrüchig"! Wes Historikerherz voll ist, des geht der Mund zuweilen über. Ein wenig vom "si tacuisses" des Kirchenvaters Boethius hätte nicht geschadet. Doch ist der Autor Thomas Schuler Napoleon gewiss nicht deshalb überallhin nachgestiegen, um als Philosoph und Grübler Lorbeer zu erlangen.
mbe
"Auf Napoleons Spuren. Eine Reise durch Europa" von Thomas Schuler. C. H. Beck Verlag, München 2019. 408 Seiten, 32 Abbildungen, elf Karten. Gebunden, 26,95 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Wie war das gleich mit Marengo, Napoleons Pferd? Aus dessen Vorderhufen hat sein letzter Besitzer Schnupftabaksdosen fertigen lassen, und das restliche Gerippe ließ es durch Chirurgen auferstehen. Die ein wenig degoutanten Memorabilien sind heute noch als Dokumente großer Zeit in zwei verschiedenen Museen ausgestellt. Freunde solcher episodischen Geschichtsbetrachtung führen für ihr Sammeln denn auch an, dass London nicht nur den Trafalgar Square besitzt, sondern rund sechzig weitere Souvenirs - vom roten Morgenmantel, der jüngst beim siebzigsten Geburtstag des Thronfolgers die Rolle des Mantels der Geschichte spielte, bis zum Namen einer Straße, die sich leicht aufsuchen lässt. Durchaus mit Gewinn: Der Napoleon-Experte Thomas Schuler ist über die Pracht- wie die Passstraßen Europas gezogen, hat Schlachtfelder, Paläste, ganze Hauptstädte bereist und hat, Napoleon im Sinn, allerhand gefunden. In Waterloo zum Beispiel einen Totenkopf! Nicht Yorricks, nicht Napoleons, leider anonym, doch wie bestellt. Und wo ihm statt des Kaisers Nelson vorkam, war auch der ihm recht - solange sich davon geschichtenprächtig plaudern lässt. Von Nelsons Heimkehr nach der Schlacht, aufbewahrt in einem Fass voll Weingeist, von der Ohnmacht Lady Hamiltons. Von Venedig über Moskau, von Paris bis nach Berlin und von Kaub zuletzt nach Waterloo führt die Anekdotensammlung durch Europa, die sich am Ende nicht festlegen mag, ob Napoleon nicht doch "der Große", gar der "Friedensbringer" war oder wirklich nur der "Schlächter von Venedig". Welcher Methodik gemäß Schuler statt Napoleons "Théâtre", das es ganz einfach nicht mehr gibt, Napoleons III. "Opéra Garnier" aufsucht, wird nicht weiter problematisiert. Dafür empfindet er das Bordellkonglomerat "Palais Royal" des achtzehnten Jahrhunderts auch heute noch als "anrüchig"! Wes Historikerherz voll ist, des geht der Mund zuweilen über. Ein wenig vom "si tacuisses" des Kirchenvaters Boethius hätte nicht geschadet. Doch ist der Autor Thomas Schuler Napoleon gewiss nicht deshalb überallhin nachgestiegen, um als Philosoph und Grübler Lorbeer zu erlangen.
mbe
"Auf Napoleons Spuren. Eine Reise durch Europa" von Thomas Schuler. C. H. Beck Verlag, München 2019. 408 Seiten, 32 Abbildungen, elf Karten. Gebunden, 26,95 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
"Lehrreiches, angenehmes Reisebegleiterbuch." Süddeutsche Zeitung, Kurt Kister
"Eine elegant geschriebene und fundierte Einführung in Napoleons Leben und Wirken." Kassel liest
"Für jeden Napoleon-Kenner ist es ein Muss zur Überprüfung seines Urteils, für jeden Neugierigen ein reicher Quell der Kenntnis rund um einen Mann, ohne den Europa heute ganz anders aussehen würde."
Abendzeitung, Nino Maly-Motta
"Schuler hat Archive und Bibliotheken, darüber hinaus orts- und geschichtskundige Führerinnen und Führer konsultiert, hat mit Nachfahren damaliger Akteure gesprochen, hat Museen besucht, Schlachtfelder bewandert und anschaulich beschrieben. Die Bilder, die auf diese Weise evoziert werden, sind farbig und wohlproportioniert, die Erläuterungen und Kommentare, die dazu gegeben werden, regen zu weiterem Nachdenken an.
literaturkritik.de, Jens Flemming
"Der Napoleon-Experte Thomas Schuler ist über die Pracht- wie die Passstraßen Europas gezogen, hat Schlachtfelder, Paläste, ganze Hauptstädte bereist und hat, Napoleon im Sinn, allerhand gefunden."
Frankfurter Allgemeine Zeitung
"Eine unterhaltsame, zuweilen verblüffende Entdeckungsreise."
Hessische Allgemeine
"Ein herausragender Napoleon-Spezialist."
Südwest Presse, Jürgen Kanold
"Eine elegant geschriebene und fundierte Einführung in Napoleons Leben und Wirken." Kassel liest
"Für jeden Napoleon-Kenner ist es ein Muss zur Überprüfung seines Urteils, für jeden Neugierigen ein reicher Quell der Kenntnis rund um einen Mann, ohne den Europa heute ganz anders aussehen würde."
Abendzeitung, Nino Maly-Motta
"Schuler hat Archive und Bibliotheken, darüber hinaus orts- und geschichtskundige Führerinnen und Führer konsultiert, hat mit Nachfahren damaliger Akteure gesprochen, hat Museen besucht, Schlachtfelder bewandert und anschaulich beschrieben. Die Bilder, die auf diese Weise evoziert werden, sind farbig und wohlproportioniert, die Erläuterungen und Kommentare, die dazu gegeben werden, regen zu weiterem Nachdenken an.
literaturkritik.de, Jens Flemming
"Der Napoleon-Experte Thomas Schuler ist über die Pracht- wie die Passstraßen Europas gezogen, hat Schlachtfelder, Paläste, ganze Hauptstädte bereist und hat, Napoleon im Sinn, allerhand gefunden."
Frankfurter Allgemeine Zeitung
"Eine unterhaltsame, zuweilen verblüffende Entdeckungsreise."
Hessische Allgemeine
"Ein herausragender Napoleon-Spezialist."
Südwest Presse, Jürgen Kanold