Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Soll man Parodien lesen? Franz Schuh verweist da auf die "Notwendigkeit des Parodierens". So wie die Komödie eine Antwort auf die Vermessenheit der Tragödie sei, erklärt er, "möchte man manchem Gesang, der erfolgreich angestimmt wird, etwas entgegensetzen." Sehr richtig, nur: möchte man das auch lesen? Möchte man, möchte man unbedingt, wenn man erst die Auszüge mitgenommen hat, die Schuh uns liefert: Torberg, Robert Neumann und - natürlich - Gernhardts "Terzinen auf die Vergesslichkeit. Nach Kuno von Hofmannsthal" Das ist lustig, durchaus auch, wenn (so die Befürchtung des Rezensenten) der Leser mal das Original nicht parat hat. Brauchbar ist es aber auch: Parodie, so Schuh - das ist angewandte Literaturkritik. Und bitte, wo gäb's das sonst?
© Perlentaucher Medien GmbH
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