Von ehemals mehr als 1.000 Zechen im Ruhrgebiet ist eine übrig geblieben, auf der noch Kohle gefördert wird. An zehn weiteren ehemaligen Zechenstandorten wird Wasserhaltung betrieben. Der Rest ist Geschichte.Und Erinnerung, denn schließlich stehen noch mehr als 100 Wahrzeichen des Steinkohlenbergbaus im Ruhrgebiet herum: Fördergerüste, Fördertürme, Maschinenhallen, Kauen und Betriebsgebäude, die heute nur noch in Ausnahmefällen eine bergbauliche Funktion haben.An vielen dieser Zechenstandorte gibt es inzwischen ein neues Leben: Kultur, Freizeit, Wohnen, Gewerbe, Kreativwirtschaft, Gastronomie, Bürgerdienste, Sport und mehr - der Fantasie zur Neu- und Nachfolgenutzung sind kaum Grenzen gesetzt. Einige Zechen sind als Museen hergerichtet worden, andere stehen (noch) ungenutzt als Denkmal in den Stadtteilen, die sie einst dominierten.Dieses Buch ist aktuelle Bestandsaufnahme aller noch sichtbaren Zechen sowie ein Reiseführer zu den interessanten und sehenswerten Standorten mit vielen Entdecker-Infos. Dazu gibt es spannende Rückblicke auf Geschichte und Geschichten der jeweiligen Schachtanlagen.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 30.01.2014Du hast'n Pulsschlag aus Stahl
Mehr als tausend Zechen gab es im Ruhrgebiet. Natürlich nicht gleichzeitig, sondern im Verlauf der bis ins sechzehnte Jahrhundert zurückreichenden Bergbaugeschichte. Der Höchststand war mit 296 Anlagen im Jahr 1857 erreicht - 1978 waren es nur noch zweiundzwanzig, und heute sind es gerade einmal zwei. Ende 2018 läuft die Kohleförderung aus. Für einen Zechenführer ist das zu wenig. Doch den Autoren dieses Buches geht es nicht (nur) um das, was gewesen, sondern (mehr) um das, was stehengeblieben und daraus geworden ist: Alle Pütts, die heute noch - und sei es in einem letzten erhaltenen Gebäude - besichtigt und oder in neuen Nutzen als Museum oder Großraum-Disco, Warenhaus oder Kletterhalle besucht werden können, wurden aufgenommen. Wer über touristische "Ankerpunkte" wie Zollverein in Essen, Nordstern in Gelsenkirchen oder Zollern in Dortmund hinaus Entdeckungen machen möchte, erhält viele Anregungen und den großen Überblick: Von Kamp-Lintfort im Westen bis nach Ahlen im Osten sind mehr als hundert Standorte angeführt. Nicht nur warum sie so schöne Namen wie "Nachtigall" oder "Carolinenglück", "Unser Fritz" oder "Shamrock" tragen, wird erläutert, auch über Bau-, Technik- und Wirtschaftsgeschichte, Erhaltungszustand, Zugänglichkeit, Freizeitangebote und Gastronomie wird knapp informiert. Eine Bestandsaufnahme, kompakt und kritisch, mit Ratschlägen und Karten, die sich als Reiseführer empfiehlt.
aro.
"Auf Zeche - Entdecken. Erleben. Erinnern. Der Reiseführer zu mehr als hundert Standorten im Ruhrgebiet" von Wolfgang Berke, Michael Farrenkopf, Wolfgang Grubert und Stefan Przigoda. Klartext Verlag, Essen 2013. 288 Seiten, zahlreiche Fotos. Broschiert, 14,95 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Mehr als tausend Zechen gab es im Ruhrgebiet. Natürlich nicht gleichzeitig, sondern im Verlauf der bis ins sechzehnte Jahrhundert zurückreichenden Bergbaugeschichte. Der Höchststand war mit 296 Anlagen im Jahr 1857 erreicht - 1978 waren es nur noch zweiundzwanzig, und heute sind es gerade einmal zwei. Ende 2018 läuft die Kohleförderung aus. Für einen Zechenführer ist das zu wenig. Doch den Autoren dieses Buches geht es nicht (nur) um das, was gewesen, sondern (mehr) um das, was stehengeblieben und daraus geworden ist: Alle Pütts, die heute noch - und sei es in einem letzten erhaltenen Gebäude - besichtigt und oder in neuen Nutzen als Museum oder Großraum-Disco, Warenhaus oder Kletterhalle besucht werden können, wurden aufgenommen. Wer über touristische "Ankerpunkte" wie Zollverein in Essen, Nordstern in Gelsenkirchen oder Zollern in Dortmund hinaus Entdeckungen machen möchte, erhält viele Anregungen und den großen Überblick: Von Kamp-Lintfort im Westen bis nach Ahlen im Osten sind mehr als hundert Standorte angeführt. Nicht nur warum sie so schöne Namen wie "Nachtigall" oder "Carolinenglück", "Unser Fritz" oder "Shamrock" tragen, wird erläutert, auch über Bau-, Technik- und Wirtschaftsgeschichte, Erhaltungszustand, Zugänglichkeit, Freizeitangebote und Gastronomie wird knapp informiert. Eine Bestandsaufnahme, kompakt und kritisch, mit Ratschlägen und Karten, die sich als Reiseführer empfiehlt.
aro.
"Auf Zeche - Entdecken. Erleben. Erinnern. Der Reiseführer zu mehr als hundert Standorten im Ruhrgebiet" von Wolfgang Berke, Michael Farrenkopf, Wolfgang Grubert und Stefan Przigoda. Klartext Verlag, Essen 2013. 288 Seiten, zahlreiche Fotos. Broschiert, 14,95 Euro.
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