Die eigene Geschichte zu kennen, ist ein absolut notwendiges Unterfangen, insbesondere wenn man eine gesunde, konkrete und unbedrohte Demokratie aufbauen will. Die eigene Vergangenheit zu kennen, um eine bewusste Zukunft aufzubauen, ist nur eine der Facetten der Übergangsjustiz, die in post-autoritären Zeiten unerlässlich ist. Diese Arbeit, die das Ergebnis einer Forschungsarbeit im Rahmen des Masterstudiengangs Recht und soziale Gerechtigkeit ist, erinnert kurz an die Ereignisse, die 1964 zur Militärdiktatur in Brasilien führten, bis zu dem Zeitpunkt, als das brasilianische Amnestiegesetz vor dem Obersten Gerichtshof angefochten wurde, und an die Rolle der im Land eingerichteten nationalen Wahrheitskommission. Der Prozess der "Konstruktion" der Übergangsjustiz im Land sowie der Prozess der "Dekonstruktion" des Gesetzes 6.683 aus dem Jahr 1979 wird in diesen Schriften kurz beschrieben, um zu erklären, was diese transaktionale Bewegung ist und wie das Urteil des Interamerikanischen Gerichtshofs für Menschenrechte im Fall Gomes Lund gegen Brasilien die Anwendung des brasilianischen Amnestiegesetzes unmöglich machte, eine Tatsache, die bis heute von den Gerichten nicht geklärt wurde. Diese Zeilen sollen dem Leser die Geschichte selbst näher bringen.