Die Zukunft von Frauen in den Angestelltenberufen ist in Anbetracht der schnell voranschreitenden Computerisierung der Angestelltenarbeit ein hochbrisantes Thema. Alte Strukturen der Büroarbeit, die sich vor rund 100 Jahren mit dem Einzug der Frauen ins Büro herausgebildet haben, stehen durch neue Arbeitsmodelle zur Disposition.
Der Abbau von Arbeitsplätzen, die Neuverteilung der verbliebenen Restarbeit und die Veränderung des Qualifikationsprofils durch die Techniknutzung haben in den 80er Jahren kontroverse Diskussionen über die Zukunft der Angestelltenberufe ausgelöst. Dabei fällt auf, dass sich nachdem das Thema Frauen und neue Technologien einige Jahre kaum zur Kenntnis genommen wurde Einschätzungen und Zukunftsvisionen auf der Suche nach neuen Trends und Perspektiven überstürzen. Eine systematische Analyse des historisch Gewordenen bleibt jedoch zumeist aus. Fragen über Strukturen, Kontinuitäten und Brüche in der Angestelltenarbeit, d.h. wie die Angestelltenberufe für Frauen entstanden sind, welche Bedeutung sie für den Wandel der Frauenrolle in der Gesellschaft hatten, und vor allem, wie Frauen selbst als Handelnde auf ihre konkreten Arbeits- und Lebensbedingungen in der Geschichte Einfluss zu nehmen versuchten, werden nicht gestellt. Das vorliegende Buch soll diese Lücke schließen helfen.
Die Herausarbeitung der besonderen Bedingungen und Strukturen weiblicher Erwerbsarbeit in den Angestelltenberufen erfordert einen Ansatz auf drei unterschiedlichen Ebenen:
Beruf, privater Lebenszusammenhang und Organisation. Alle drei Bereiche weisen in der Kaiserzeit und Weimarer Republik markante Veränderungen auf: die quantitative Expansion der weiblichen Angestelltenerwerbstätigkeit im ersten Drittel dieses Jahrhunderts trug wesentlich dazu bei, dass der Lebenslauf mittelständischer Frauen sich aus traditionellen familienbezogenen Vorgaben und Bahnen löste; neue Erfahrungen in Schule , Beruf und in öffentlichen Institutionen ermöglichten erstmalig auch nichtvermögenden Frauen Selbstfindungs- und Verwirklichungsprozesse außerhalb der Lebenswelt Familie. Aber auch diese Veränderungen mündeten darin ein, dass der weibliche Biografieverlauf in neue geschlechtsspezifische Bahnen und Schablonen geriet, die für die Mehrzahl der Frauen eine untergeordnete Stellung, d.h. die unattraktiveren Teile der Arbeitswelt festlegten und kaum die Planung einer lebenslangen Berufstätigkeit zuließen. Die neuen Formen geschlechtsspezifischer Segmentierung des Arbeitmarktes konnten auch nicht von der organisierten Interessenvertretung der Berufsvereine aufgebrochen werden. Vielmehr wurden mit der Zunahme von Frauen in den Angestelltenberufen auch die Berufsbilder feminisiert.
Diese hier analysierten historischen Dimensionen bilden eine wichtige Folie für die Diskussion aktueller Fragestellungen weiblicher Erwerbstätigkeit nicht zuletzt auch im Hinblick auf die Auswirkungen neuer Technologien auf die Erwerbschancen von Frauen.
Der Abbau von Arbeitsplätzen, die Neuverteilung der verbliebenen Restarbeit und die Veränderung des Qualifikationsprofils durch die Techniknutzung haben in den 80er Jahren kontroverse Diskussionen über die Zukunft der Angestelltenberufe ausgelöst. Dabei fällt auf, dass sich nachdem das Thema Frauen und neue Technologien einige Jahre kaum zur Kenntnis genommen wurde Einschätzungen und Zukunftsvisionen auf der Suche nach neuen Trends und Perspektiven überstürzen. Eine systematische Analyse des historisch Gewordenen bleibt jedoch zumeist aus. Fragen über Strukturen, Kontinuitäten und Brüche in der Angestelltenarbeit, d.h. wie die Angestelltenberufe für Frauen entstanden sind, welche Bedeutung sie für den Wandel der Frauenrolle in der Gesellschaft hatten, und vor allem, wie Frauen selbst als Handelnde auf ihre konkreten Arbeits- und Lebensbedingungen in der Geschichte Einfluss zu nehmen versuchten, werden nicht gestellt. Das vorliegende Buch soll diese Lücke schließen helfen.
Die Herausarbeitung der besonderen Bedingungen und Strukturen weiblicher Erwerbsarbeit in den Angestelltenberufen erfordert einen Ansatz auf drei unterschiedlichen Ebenen:
Beruf, privater Lebenszusammenhang und Organisation. Alle drei Bereiche weisen in der Kaiserzeit und Weimarer Republik markante Veränderungen auf: die quantitative Expansion der weiblichen Angestelltenerwerbstätigkeit im ersten Drittel dieses Jahrhunderts trug wesentlich dazu bei, dass der Lebenslauf mittelständischer Frauen sich aus traditionellen familienbezogenen Vorgaben und Bahnen löste; neue Erfahrungen in Schule , Beruf und in öffentlichen Institutionen ermöglichten erstmalig auch nichtvermögenden Frauen Selbstfindungs- und Verwirklichungsprozesse außerhalb der Lebenswelt Familie. Aber auch diese Veränderungen mündeten darin ein, dass der weibliche Biografieverlauf in neue geschlechtsspezifische Bahnen und Schablonen geriet, die für die Mehrzahl der Frauen eine untergeordnete Stellung, d.h. die unattraktiveren Teile der Arbeitswelt festlegten und kaum die Planung einer lebenslangen Berufstätigkeit zuließen. Die neuen Formen geschlechtsspezifischer Segmentierung des Arbeitmarktes konnten auch nicht von der organisierten Interessenvertretung der Berufsvereine aufgebrochen werden. Vielmehr wurden mit der Zunahme von Frauen in den Angestelltenberufen auch die Berufsbilder feminisiert.
Diese hier analysierten historischen Dimensionen bilden eine wichtige Folie für die Diskussion aktueller Fragestellungen weiblicher Erwerbstätigkeit nicht zuletzt auch im Hinblick auf die Auswirkungen neuer Technologien auf die Erwerbschancen von Frauen.