Millionen Deutsche wollten nach dem 2. Weltkrieg "raus aus Europa!" - so eine Schlagzeile von 1949. Knapp eine Million Menschen wanderte dann in den 1950er Jahren tatsächlich nach Übersee aus, die meisten in die USA und nach Kanada. Über diese größte Auswanderungsbewegung aus Deutschland im 20. Jahrhundert ist nur wenig bekannt. Auf der Grundlage von Zeitzeugen-Interviews und Archivdokumenten wird untersucht, in welchen Situationen die Auswanderung als Alternative zum Leben in Nachkriegsdeutschland wahrgenommen wurde. Gezeigt wird, wie Politiker die Migration der unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen zu kontrollieren versuchten, wie Betrüger mit den Hoffnungen "Auswanderungswilliger" Profit machten sowie die im Prozess der Auswanderungsentscheidung entstehenden individuellen, familiären und gesellschaftlichen Konflikte.