Marktplatzangebote
3 Angebote ab € 5,00 €
  • Gebundenes Buch

"Ich fühle mich aufgehoben hier in dieser Stadt. Ich fühle mich geborgen."Michael Kleeberg schreibt das. Über Mainz. Als Stadtschreiber. - Er schreibt es in einem Buch, das eigentlich nicht in unser Programm passt. - Es enthält Erzählungen, Erinnerungen und Gedanken, die um Heimat kreisen - und um Religion. Auf seinen Spaziergängen durch die Stadt, in seinen Gesprächen mit Mainzern hat sich Michael Kleeberg mit diesen Themen intensiv beschäftigt. Bilder, die ihn seit Jahren umtreiben, fanden in Mainz ihren Weg aufs Papier. Und zu uns. Da saßen sie - der Stadtschreiber, der mal Grafikdesign…mehr

Produktbeschreibung
"Ich fühle mich aufgehoben hier in dieser Stadt. Ich fühle mich geborgen."Michael Kleeberg schreibt das. Über Mainz. Als Stadtschreiber. - Er schreibt es in einem Buch, das eigentlich nicht in unser Programm passt. - Es enthält Erzählungen, Erinnerungen und Gedanken, die um Heimat kreisen - und um Religion. Auf seinen Spaziergängen durch die Stadt, in seinen Gesprächen mit Mainzern hat sich Michael Kleeberg mit diesen Themen intensiv beschäftigt. Bilder, die ihn seit Jahren umtreiben, fanden in Mainz ihren Weg aufs Papier. Und zu uns. Da saßen sie - der Stadtschreiber, der mal Grafikdesign studiert hat und der Grafikdesignverleger, Sohn von Hermann Schmidt, der Mainz 200 Bücher widmete. Sie unterhielten sich über Heimat, über Mainz und über dieses Gefühl: aufgehoben.
Autorenporträt
Michael Kleeberg wurde am 24. August 1959 in Stuttgart geboren. Er verbrachte seine Jugend in Böblingen und Hamburg und studierte Politologie und Visuelle Kommunikation in Hamburg. Nach Aufenthalten in Rom und Amsterdam ging er 1986 nach Paris, wo er bis 1994 Mitinhaber einer Werbeagentur war. Von 1996 bis 2000 lebte er als freier Schriftsteller in Burgund, seitdem in Berlin. 1996 erhielt er den "Anna-Seghers-Preis", 2000 den "Lion-Feuchtwanger-Preis" und 2008 den "Irmgard-Heilmann-Preis". Außerdem war er 2008 Mainzer Stadtschreiber. 2015 wurde Michael Kleeberg mit dem "Friedrich-Hölderlin-Preis" der Stadt Bad Homburg ausgezeichnet und 2016 mit dem "Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung".
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 14.10.2008

Ein Buch für die Mainzer
Stadtschreiber Kleebergs neues Werk "Aufgehoben"

MAINZ. Die Lesung im Erbacher Hof beginnt mit einem Geständnis: "Das ist kein Buch über Mainz." Eine Begründung dafür hat der Schriftsteller Michael Kleeberg, derzeit Mainzer Stadtschreiber und Autor des Büchleins "Aufgehoben", gleich in petto: Schließlich sei über die Stadt schon so viel geschrieben worden. Darin sieht der Neunundvierzigjährige ein "wunderbares Zeichen" für ein gesundes Gemeinwesen. Und mit diesen Texten wolle er nicht konkurrieren.

Wo liegen dann die Bezüge zur Stadt, mag sich der Besucher eingedenk des Buchuntertitels "Kleines Mainzer Brevier" fragen. Tatsächlich sei "Aufgehoben" kein Buch über Mainz, wohl aber für die Mainzer, sagt Kleeberg und liest wie zum Beweis aus dem ersten Kapitel "Mainzer Holzwege", das sich mit der Genese des Werks auseinandersetzt. Von Anfang an habe er sich in Mainz heimisch gefühlt, weil er hier an die Landschaft seiner Kindheit erinnert werde: "Es braucht Hügel, es braucht Wasser, es braucht Obstbäume, es braucht Weinbau."

Es sind das Süddeutsche und Katholische der Stadt, die als Katalysatoren für Kleebergs Leitmotive "Heimat" und "Religion" gedient haben. Das Brevier ist von diesen Themen durchwirkt, wobei sich die Texte Kleeberg zufolge im Gedankendreieck der drei Lesarten von "aufgehoben" bewegen: geborgen, emporgehoben, aufbewahrt. Auf diese Weise sind sieben wunderschöne Erzählungen entstanden, die stark autobiographische Züge tragen, dem Autor aber auch Raum für Reflexionen geben.

"Im Anfang waren die Kirchtürme", ist ein Kapitel überschrieben, in dem der Weitgereiste über die Kindheit in Friedrichshafen berichtet. Die dortige Nikolauskirche habe er so geliebt, "wie man eine dicke, rosige und vergnügte Marktfrau liebt, die einem mitten im Winter heiße, gezuckerte Bratäpfel schenkt". Mit dem Verlust des "Weihnachtswunder-Glaubens" setzt sich Kleeberg in der nachdenklichen Erzählung "Die Weihnachtskrankheit" auseinander, die auch eine Parabel vom Erwachsenwerden ist. Ergänzt werden die sieben Texte von Aufzeichnungen seiner Mutter.

Mit "Aufgehoben" ist dem Stadtschreiber eine kurzweilige Erzählsammlung gelungen, die sowohl Mainzern als auch Nichtmainzern gefallen dürfte. Kleeberg lobt die Aufmachung des hellblauen Büchleins, das mit einem Lesebändchen aufwartet. "Schriftsteller sind alles Buchfetischisten. Wir lieben schöne Bücher, aber leider kriegen wir sie oft nicht."

OLIVER KOCH

Michael Kleeberg: Aufgehoben. Kleines Mainzer Brevier. Verlag Hermann Schmidt Mainz; 200 Seiten, 12,95 Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
…mehr