Kritische Wissenschaft setzt nicht abstrakt die "richtige" Auffassung der traditionellen entgegen. Sie entwickelt Probleme und Fragen in Auseinandersetzung mit den fortgeschrittenen Ansätzen traditioneller Wissenschaft, wobei sie einerseits die Historizität des analysierten Gegenstandes, andererseits die wissenschaftlicher Kategorien (Einschließlich ihrer eigenen) durchsichtig zu machen sucht. In der Verfolgung dieser Intentionen versuchen die Autoren dieses Bandes 2 der "Hefte für kritische Literaturwissenschaft" neue Perspektiven auf die Aufklärung zu entwickeln. Dabei verknüpfen sie theoretische Problemstellungen einzelner Aufklärer, wie Bodmer, Breitinger, Garve und Hölty, und detaillierte sozialgeschichtliche Analysen des Funktionswandels von Literatur im 18. Jahrhundert vor.