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Arbeitet unsere Erinnerung Aufklärung zu oder immer auch ihr entgegen? Ästhetisch vermag das Herausarbeiten gerade der verstellenden Kraft der Erinnerung die gewaltsame wie produktive Seite von Aufklärung sichtbar machen. Gegen eine Kultur der Fundierung arbeiten die Autoren so an einer Kultur der Kritik und stellen dem vor allem wirtschaftlich diskutierten und von Ängsten geprägten Globalisierungsprozess eine aufgeklärte und kritisch mutige Reflexionspraxis an die Seite. Jan Sokol Geleitwort Einleitung (Hrsg.) Barbara Eitel: Erinnerte Orte (Beitrag mit s/w-Abb.) Hans-Die-ter Gondek:…mehr

Produktbeschreibung
Arbeitet unsere Erinnerung Aufklärung zu oder immer auch ihr entgegen? Ästhetisch vermag das Herausarbeiten gerade der verstellenden Kraft der Erinnerung die gewaltsame wie produktive Seite von Aufklärung sichtbar machen. Gegen eine Kultur der Fundierung arbeiten die Autoren so an einer Kultur der Kritik und stellen dem vor allem wirtschaftlich diskutierten und von Ängsten geprägten Globalisierungsprozess eine aufgeklärte und kritisch mutige Reflexionspraxis an die Seite. Jan Sokol Geleitwort Einleitung (Hrsg.) Barbara Eitel: Erinnerte Orte (Beitrag mit s/w-Abb.) Hans-Die-ter Gondek: Unbewusstes und Wiedererinnerung Milo Havelka: Identitäten im Vereinigungspro-zess Europas Martin Horák: Erinnerungen der tschechischen Zwangsarbeiter als eine verschwindende Gedächtnis- und Forschungsquelle Tomá Kasper: Das Völkische das Ende der Aufklärung oder der Anfang der Ideologie? Dana Kasperová: Das Echo von Holocaust Frauke A. Kurbacher: Erinnern und Urteilen als Aufklärungen zur Person Karel Novotn : Zur Phänomenologie der Zeit beiJ. Patocka Jörn Rüsen: Über einige Bewegungen in der Geschichtskultur Moral, Trauer und Verzeihung László Tengelyi: Phänomenologie als erste Philosophie bei Janicaud, Marion und Richir Karin Wendt: Anstelle von Aufklärung. Kunst und Mode
Sowohl Aufklärung als auch Erinnerung spielen bei der Herausbildung und Tradierung von Gedächtniskulturen eine zentrale Rolle. Es bleibt dabei zu fragen, wie ihr Zusammenhang zu denken ist, ob unsere Erinnerung Aufklärung zu oder immer auch ihr entgegen arbeitet und in welchem Verhältnis das Vermögen der Erinnerung zur ausdrücklichen Anstrengung der Reflexion steht. Historisch geht es im Zuge der europäischen Integrationsprozesse um den Versuch einer Neubewertung kanonisierter Erinnerungspolitik. Der vorliegende Aufsatzband versammelt zwölf Beiträge einer deutsch-tschechischen Tagung in Prag im November 2004, die sich diesen Fragen aus unterschiedlichen Perspektiven stellen. Anders als eine Kultur der Fundierung zeigen sie den Versuch einer veränderlichen Kultur der Kritik, die dem vor allem wirtschaftlich diskutierten und von Ängsten geprägten Globalisierungsprozess mutig eine aufgeklärte und kritische Reflexionspraxis an die Seite stellen möchte.
Autorenporträt
Dr. phil. Karin Wendt ist Kunsthistorikerin in Münster und Ausstellungskuratorin.