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Sammelband aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,0, Universität Erfurt, Sprache: Deutsch, Abstract: Zu Anfang soll geklärt werden, wodurch Jurek Becker zu diesem, seinem wohl größten Werkinspiriert wurde und welche Aspekte es für eine tiefergehende Rezeption durchaus zu beachtengilt.Eine Äquivalenz der Schwerpunkte des Romans hinsichtlich der Auseinandersetzung mit demJudentum, der Darstellung eines jüdischen Ghettos und Jurek Beckers erste Lebensjahre ineinem solchen ist augenscheinlich. Doch kann man das 1967 von Jurek Becker geschriebeneDrehbuch…mehr

Produktbeschreibung
Sammelband aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,0, Universität Erfurt, Sprache: Deutsch, Abstract: Zu Anfang soll geklärt werden, wodurch Jurek Becker zu diesem, seinem wohl größten Werkinspiriert wurde und welche Aspekte es für eine tiefergehende Rezeption durchaus zu beachtengilt.Eine Äquivalenz der Schwerpunkte des Romans hinsichtlich der Auseinandersetzung mit demJudentum, der Darstellung eines jüdischen Ghettos und Jurek Beckers erste Lebensjahre ineinem solchen ist augenscheinlich. Doch kann man das 1967 von Jurek Becker geschriebeneDrehbuch "Jakob der Lügner" wirklich als einen autobiografischen Verarbeitungsversuch betrachten?Als Versuch also, das Gefühl des Einzelnen in einer großen Masse - eingesperrt,überwacht und mundtot - in den eigenen Kontext zu setzen und dadurch eine Eigenrehabilitationherbeiführen zu wollen? Man sollte meinen, dass dies nahe liegt, doch war der Autor fürrekapitulierbare, explizite Erinnerungen an ein solches Ghettoleben zu jung; es handelt sichhier um den Zeitraum ab seiner Geburt, also 1937 bis zum Jahre 1939.Trotz oder gerade aufgrund nicht vorhandener Erinnerungen ist es Becker ein Bedürfnis, ineine solche Welt einzutauchen, was ihm mithilfe der Schriftstellerei zu gelingen vermag, denn"ohne Erinnerungen an die Kindheit zu sein, das ist, als wärst du verurteilt, ständig eine Kistemit dir herumzuschleppen, deren Inhalt du nicht kennst".Ein weiterer Aspekt für die Romangrundlage ist sicherlich die Geschichte, die der Autor vonseinem Vater Max Becker erfahren hat. Dieser bat ihn im Anschluss, über jemand Außergewöhnlicheszu schreiben. Die Geschichte: "Ich habe einen Mann gekannt, der hat im Ghetto Radio gehört. Weißt du, was das bedeutet? Das war bei Todesstrafe verboten. Der hat RadioLondon oder Radio Moskau oder was weiß ich gehört und hat die guten Nachrichten weiter verbreitet, und das ist solange gegangen, bis ein Spitzel ihn denunziert hat, und dann ist er erschossenworden". Sowohl das Motiv des Radios als auch der vermeintliche Held und dessentragisches Ende haben Becker derart beeinflusst, dass er sein Drehbuch stark daran anlehnte.Dass der Held in Beckers Umsetzung den Namen Jakob trägt, ist kein Zufall - Jurek Beckerwies darauf hin, dass es einen Zusammenhang mit der biblischen Geschichte von Jakob unddessen Betrug an Esau gebe. In dieser wird beschrieben, wie Jakob den Segen des Erstgeborenen,also den Vorzug vor seinem Bruder Esau durch eine Lüge erhält und damit am Endezum Wohle aller beiträgt. [...]