Der Geologe Wolfgang Leupold (1895–1986) war mit seiner Familie im Auftrag der niederländisch-indischen Kolonialregierung von 1921 bis 1927 als Erdölprospektor in Nordost-Borneo stationiert. Von seinem Aufenthalt zeugen Gegenstände, Fotografien und Aufzeichnungen. Um ein familiär überliefertes Wissen zu bewahren und zugleich der Forschung zugänglich zu machen, haben seine Söhne Urs und Rudolf Leupold diese Erinnerungsstücke dem Völkerkundemuseum der Universität Zürich zur Verfügung gestellt. In der Aufarbeitung der Sammlung wird sinnlich erfahrbar, unter welchen Umständen der Kontakt eines weltoffenen und interessierten Schweizer Ehepaars mit einer fremden Kultur stattfand. Weit über die biographische Dimension hinaus bietet Leupolds Sammlung Einblicke in eine vergangene Zeit und stellt zugleich wertvolles Anschauungsmaterial zu einem den Objekten eingeschriebenen materiellen Wissen dar. Aus dem Zusammenspiel von Fotografien, Gegenständen und Geschriebenem lässt sich ein Wissen aus fernen Zeiten gleichsam geologisch aufschliessen.