»Alle Bewohner der ländlichen Gebiete [...] haben sich innerhalb von acht Tagen in von Truppen besetzten Dörfern einzufinden. Wer nach dieser Frist abseits der Befestigungsanlagen aufgegriffen wird, gilt als Aufständischer und wird als solcher bestraft.«
Mindestens 400.000 Internierte in mehr als 80 befestigten Städten und Dörfern, entvölkerte Landstriche und rund 170.000 Menschen, die an Seuchen und Unterernährung starben, waren die Folgen dieses Befehls zur Zwangsumsiedlung der kubanischen Zivilbevölkerung. Andreas Stucki untersucht die Dynamiken und die sozialen, ökonomischen und politischen Konsequenzen der Zwangsumsiedlung während der kubanischen Unabhängigkeitskriege gegen die spanische Herrschaft. Er widerlegt die häufig vertretene These, dass die spanischen Wehrdörfer als koloniale Vorläufer der Konzentrationslager des 20. Jahrhunderts gelten können.
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Mindestens 400.000 Internierte in mehr als 80 befestigten Städten und Dörfern, entvölkerte Landstriche und rund 170.000 Menschen, die an Seuchen und Unterernährung starben, waren die Folgen dieses Befehls zur Zwangsumsiedlung der kubanischen Zivilbevölkerung. Andreas Stucki untersucht die Dynamiken und die sozialen, ökonomischen und politischen Konsequenzen der Zwangsumsiedlung während der kubanischen Unabhängigkeitskriege gegen die spanische Herrschaft. Er widerlegt die häufig vertretene These, dass die spanischen Wehrdörfer als koloniale Vorläufer der Konzentrationslager des 20. Jahrhunderts gelten können.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Thomas Speckmann begrüßt diese Untersuchung des Hamburger Sozialforschers Andreas Stucki, dem es laut Rezensent gelingt, in seiner klar strukturierten und, wie Speckmann findet, auch gut geschriebenen Studie die drei Jahrzehnte der kubanischen Umsiedlungspolitik und Gewaltherrschaft mythenfrei darzustellen. Angesichts der lange vorherrschenden politisch beeinflussten kubanischen Historiografie kein ganz leichtes Unterfangen, weiß der Rezensent und erläutert, wie der Autor durch genaue Analyse der Akten etwa die Vergleichbarkeit der "campos de concentración" mit den nationalsozialistischen KZs widerlegt oder zeigt, dass es den Spaniern nicht um eine einzelne Bevölkerungsgruppen ging, sondern um die radikale Entvölkerung ganzer Gegenden.
© Perlentaucher Medien GmbH
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