Warum wir eine neue, lokal orientierte Wirtschaftspolitik brauchen
In Europa und auf der ganzen Welt finden sich Orte, die einst wohlhabend waren und heute abgeschlagen sind: arme Regionen in reichen Ländern, wie das englische South Yorkshire, oder vollends abgehängte Länder wie Sambia und Kolumbien. In seinem augenöffnenden Buch erklärt Bestsellerautor Paul Collier, warum diese Regionen den wirtschaftlichen Anschluss verloren haben und was geschehen muss, damit sie wieder aufholen können. An vielen Beispielen zeigt er, dass gängige marktwirtschaftliche Annahmen überholt sind, Entwicklungschancen verhindern und ökonomische Krisen sogar verstärken. Um wachsende Ungleichheit und ein drohendes globales Armutsproblem abzuwenden, braucht es eine neue Wirtschaftspolitik, die individuelle Lösungen zulässt: Colliers regionalökonomischer Ansatz verdeutlicht, dass sozialer Zusammenhalt, gemeinsame Ziele und schnelles Lernen die Schlüssel für eine zukunftsfähige Gesellschaft sind, die echte Chancen auf Teilhabe für alle ermöglicht. Und er ist so auch eine hoffnungsvolle Vision für eine bessere Welt.
In Europa und auf der ganzen Welt finden sich Orte, die einst wohlhabend waren und heute abgeschlagen sind: arme Regionen in reichen Ländern, wie das englische South Yorkshire, oder vollends abgehängte Länder wie Sambia und Kolumbien. In seinem augenöffnenden Buch erklärt Bestsellerautor Paul Collier, warum diese Regionen den wirtschaftlichen Anschluss verloren haben und was geschehen muss, damit sie wieder aufholen können. An vielen Beispielen zeigt er, dass gängige marktwirtschaftliche Annahmen überholt sind, Entwicklungschancen verhindern und ökonomische Krisen sogar verstärken. Um wachsende Ungleichheit und ein drohendes globales Armutsproblem abzuwenden, braucht es eine neue Wirtschaftspolitik, die individuelle Lösungen zulässt: Colliers regionalökonomischer Ansatz verdeutlicht, dass sozialer Zusammenhalt, gemeinsame Ziele und schnelles Lernen die Schlüssel für eine zukunftsfähige Gesellschaft sind, die echte Chancen auf Teilhabe für alle ermöglicht. Und er ist so auch eine hoffnungsvolle Vision für eine bessere Welt.
Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension
Hier stellt sich jemand selbst in Frage, und das gefällt Rezensent Martin Hubert. Anders als früher ist der Wirtschaftswissenschaftler Paul Collier nicht mehr der Ansicht, lesen wir, dass eine Orientierung am westlichen Marktmodell für alle aufstrebenden Regionen der Welt sinnvoll ist. Was empfiehlt er dann? Einen genaueren Blick auf die Unterschiede zwischen verschiedenen Regionen, die nach verschiedenen Lösungen verlangen, sowie eine Orientierung an sozialpsychologischen Modellen, die die Bedeutung von Kooperation und Identität betonen, fasst Hubert zusammen. Manchmal wirkt das etwas beliebig, findet der Rezensent: mal lobt Collier top-down-Modelle wie in Tansania unter Julius Nyerere, mal eher zivilgesellschaftliche Initiativen. Streitbar ist das Buch außerdem, meint der Rezensent, wenn es Entwicklungsländern das Recht auf Umweltsünden zuspricht und die Demokratie nicht als Allheilmittel anpreist. Interessant ist dieses Buch für den Rezensenten letztlich nicht, weil es viel Neues enthält, sondern weil es gleich mehrere Orthodoxien von konservativ über marktgläubig bis ökolinks in Frage stellt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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