Studienarbeit aus dem Jahr 1999 im Fachbereich Kulturwissenschaften - Allgemeines und Begriffe, Note: 1,3, Humboldt-Universität zu Berlin (Kulturwissenschaftliches Seminar), Sprache: Deutsch, Abstract: Was kann die Beschäftigung mit einem so durch und durch postmodernen Autor wie Zygmunt Bauman anderes leisten, als einen weiteren Beitrag zur Terminologiedebatte der europäisch-amerikanischen Wissenschaft? Obwohl die Diskussion um die Postmoderne und die Frage nach der Gültigkeit ihrer gesellschaftsdiagnostischen Ansätze so alt ist, wie die Postmoderne selbst, hat sie ihre Berechtigung und ihren Reiz nicht verloren. Noch immer bleibt offen, wie die zeitgenössische gesellschaftliche und kulturelle Situation der westlichen Welt einzuschätzen ist. Die postmodernen Denker, wie ihre Antagonisten werden nicht müde einander zu widersprechen und mit neuen Argumenten alte zu widerlegen.Zygmunt Bauman ist hier ein Autor, dem immer daran lag den Unterschied zu betonen. Für ihn kann die heutige Zeit nicht im selben Atemzug mit der von vor hundert Jahren beschrieben werden. Es muss dazwischen Luft geholt werden, um zu betonen, daß ein Wandel stattgefunden hat und um kurz Zeit zu gewinnen für den Rückblick und die Neubeschreibung. Baumans Interesse galt immer schon der Idee von Sicherheit und Ordnung in der modernen Gesellschaft. Angetrieben hat ihn dabei stets der Wunsch, Erklärungsmodelle für den Faschismus und den Holocaust zu finden. Seit einigen Jahren nun taucht der Begriff der Postmoderne in den Titeln seiner Arbeiten auf. Es scheint, als sei er nun voll davon überzeugt, den richtigen Namen für das Kind gefunden zu haben, das er zwar schon lange mit Interesse beobachtet, dessen Name ihm aber bisher noch nicht so leicht von der Zunge gehen wollte. Der Terminus Postmoderne dient Bauman, deutlicher als vielen anderen Autoren, zur Etikettierung der derzeitigen gesellschaftlichen Konstitution. Er findet in diesem Ausdruck der Tatsache genügend Rechnung getragen, daß die Zeit sich geändert hat und das entschieden. Die beiden Bücher "Ansichten der Postmoderne" und "Moderne und Ambivalenz" bilden die Grundlage für die Auseinandersetzung mit einem renommierten und originellen Denker dieser Zeit. Dabei steht ein Begriff im Mittelpunkt des Interesses: die Ordnung. Ordnung als ein Begriff, der zunächst vielfältige Assoziationen evoziert, gerät in Baumans Denken in einen Kontext, der so einleuchtend ist, daß es verwundert, daß er doch der Erklärung bedarf. Mit dem Verschwinden des mittelalterlichen Heilsversprechens und der Aufklärung über die eigene Mündigkeit erhielt die Ordnung einen gravierenden Zuwachs an Bedeutung, auf die Bauman nicht müde wird hinzuweisen...
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