Kurzbeschreibung
William Bellman tötet als Kind eine Krähe, um seinen drei besten Freunden zu beweisen, wie gut er mit der Steinschleuder umgehen kann. Am Abend nach der Tat glaubt er, unter dem Baum, auf dem die Krähe saß, einen schwarz gekleideten Jungen zu sehen. Zunächst scheint dies kein
schlechtes Omen zu sein: Als Jugendlicher beginnt William in der Wollspinnerei seines Großvaters zu…mehrKurzbeschreibung
William Bellman tötet als Kind eine Krähe, um seinen drei besten Freunden zu beweisen, wie gut er mit der Steinschleuder umgehen kann. Am Abend nach der Tat glaubt er, unter dem Baum, auf dem die Krähe saß, einen schwarz gekleideten Jungen zu sehen. Zunächst scheint dies kein schlechtes Omen zu sein: Als Jugendlicher beginnt William in der Wollspinnerei seines Großvaters zu arbeiten, sein Onkel ernennt ihn bald zum Teilhaber, und als die beiden plötzlich sterben, übernimmt William die Spinnerei und macht daraus ein Erfolgsunternehmen. Doch dann häufen sich die mysteriösen Todesfälle in seiner Umgebung, seine Frau und seine Kinder erkranken schwer. Und William begegnet immer wieder einer dunklen Gestalt, die ihm schließlich einen verhängnisvollen Pakt anbietet, um seine Existenz und sein Glück zu retten ...
(Quelle: Karl Blessing Verlag)
Meine Meinung
London im 19. Jahrhundert:
William Bellman arbeitet in seinen jungen Jahren in der Wollspinnerei seines Onkels. Innerhalb kürzester Zeit schafft er es sich hochzuarbeiten. Er wird Teilhaber und bringt der Spinnerei Erfolg.
Doch dann sterben in seinem Umfeld immer mehr Menschen und überall sind Krähen. Doch William wittert ein neues Geschäft, ein Unternehmen für Trauerware. Zunächst scheint alles gut zu laufen, doch die Krähen werden mehr und schließlich trifft William auf den ominösen Black …
Der historische Roman „Aufstieg und Fall des Wollspinners William Bellman“ stammt aus der Feder der Autorin Diane Setterfield. Für mich war dieses knapp 400 Seiten umfassende Buch das erste der Autorin. Ich war sehr gespannt darauf, denn es hörte sich vielversprechend an.
Protagonist ist hie eindeutig William Bellman. Man erlebt als Leser sein Leben, durchlebt die Stationen mit ihm gemeinsam. Seine Gedanken und Gefühle werden gut ausgedrückt. William ist Unternehmer mit Leib und Seele. Sein Umfeld aber ist im eher unwichtig, er wirkt sehr kühl und unmenschlich. Bis zu dem Punkt an dem er auf Black trifft. Nach dem Pakt zeigt William Emotionen, er hat regelrecht Angst.
Im Verlauf der Geschichte treten viele Personen in Williams Leben. Einige nehmen wichtige Plätze ein, andere gehen so schnell wie sie gekommen sind. Diese Personen sind soweit ganz gut gezeichnet.
Der Schreibstil der Autorin ist an sich gut aber ich musste leider feststellen, dass es Längen im Buch gibt. Einige Passagen ziehen sich wie Kaugummi, obwohl die Autorin versucht hat mit ihrem Stil entgegenzuwirken.
Die Handlung hatte ich mir irgendwie anders vorgestellt. Es geht hauptsächlich um die Geschäfte von William. Das wirkt auf Dauer doch etwas öde. Auch William als Protagonist ist nicht unbedingt das wirklich Wahre. Die Spannung bleibt leider weiterstgehend außen vor. Einzig die Einblicke hinter die Kulissen einer Wollspinnerei im 19. Jahrhundert sind wirklich toll und interessant gehalten. Sie haben mir gefallen und haben mich quasi durch das Buch gezogen.
Der Vorfall in Williams Kindheit, als er eine Krähe getötet hat, wird lange Zeit nicht erwähnt. Erst wenn man sich als Leser dem Ende nähert kommt er zum Tragen. William beginnt sich damit auseinanderzusetzen. Doch bis dahin ist es ein ziemlich langer Weg.
Das Ende selber ist recht unspektakulär. Es passt zum gesamten Buch und es bleibt soweit nichts offen oder ungeklärt.
Fazit
Zusammenfassend gesagt ist „Aufstieg und Fall des Wollspinners William Bellman“ von Diane Setterfield ein Buch das mich zweigespalten zurück lässt.
Eine interessante Idee mit tollen Einblicken hinter die Kulissen einer Wollspinnerei und ein ganz guter Stil stehen einem etwas schnöden Protagonisten und einer Handlung mit kaum Spannung gegenüber.
Leider hat dieses Buch nicht das gehalten was ich mir erwartet hatte.
Schade!