Margot Rubens Aufzeichnungen ihres italienischen Exils von November 1934 bis Anfang 1938 stammen aus jener Zeit, in der sie zur unentbehrlichen Mitarbeiterin und bald Lebensgefährtin des Dichters Karl Wolfskehl (1869-1948) wurde. Sie geben einen unverstellten Einblick in das persönliche und mehr noch geistige Leben dieser beiden als Juden aus Deutschland entkommenen, ganz der Dichtung, besonders im Zeichen Stefan Georges, und dichterischem Schaffen verpflichteten Menschen. Hier offenbart sich eine intellektuelle Welt, die uns heute in manchem ferngerückt zu sein scheint, doch noch immer durch ausgreifende und bedenkenswerte Ein- und Aussichten zum geistigen und politischen Geschehen der Zeit beeindruckt und anregt. Es war Margot Ruben, die nach dem Tode Wolfskehls das Werk des Dichters aus dem neuseeländischen Exil wieder nach Deutschland brachte und durch ihre Editionsarbeit Lesern wieder zugänglich machte.