Im Zentrum dieses Romans, an dem Späth viele Jahre gearbeitet hat, steht Jeanot. Seit dem Verlust seiner Arbeitsstelle ist Jeanot Fischer und hat seinen Stammplatz am See. Hier trifft er seine Freunde, hier holen ihn Erinnerungen ein an vergangene Zeiten, hier sinniert er über den Lauf der Dinge. Und über alles, was er sieht und bedenkt, führt er heimlich Buch - mit unvergleichlichem Sprachwitz und immer wieder changierendem Ton und Tempo. Und zugleich ist das, was Späth seinen sprachverliebten Protagonisten schreiben lässt, weit mehr als bloss ein Tagebuch: Es ist das liebevolle, ironisch grundierte Porträt eines kleinen Universums, das voller Überraschungen steckt.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Die Rezensentin Alexandra Kedves fühlt sich richtig gut unterhalten von diesem Buch des preisgekrönten Autors Gerold Späth, das ihrer Meinung den Leser in eine fast ebenso kontemplative Stimmung versetzt wie das Angeln, das hier eine zentrale Rolle spielt. Der Ort, von dem aus der Protagonist in den "Aufzeichnungen eines Fischers" die Welt beobachtet, ist Kedves? Meinung nach "kein Ort freilich, um die Welt aus den Angeln zu heben, sondern einer, um sie an den Angelhaken zu bekommen". Der Roman ist mit Bildern und einem ausführlichen Register aufbereitet wie eine "regelrecht barocke Encyclopaedia", was das schlendernde Lesen, bei dem man sich treiben lässt, noch unterstützt. Zudem gefällt der Rezensentin Späths spielerischer Umgang mit Sprache und Dialekten.
© Perlentaucher Medien GmbH
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