Daß Konrad Fiedlers Stimme in aktuellen ästhetischen Debatten so selten und, wenn überhaupt, nur leise zu vernehmen ist, dürfte nicht zuletzt mit der Tatsache zusammenhängen, daß seine Theorie niemals die der Philosophen oder der in ihrer Mehrzahl wenig theoriefreudigen Kunsthistoriker gewesen ist, sondern vor allem diejenige der Künstler. So betonte noch jüngst Karl Otto Götz, daß Fiedlers Schriften für die Maler seiner -Generation und die der älteren Klassiker der Moderne eine Offenbarung- waren. Fiedler hatte - darin ohne greifbares Vorbild - seinen Kunstbegriff aus einer Theorie des menschlichen Sehens abgeleitet und das Kunstwerk als eine Produktion sichtbarer Wirklichkeit bestimmt, die das visuelle Bewußtsein des Menschen über die Undeutlichkeit und den Schematismus des alltäglichen Sehens hinausführt.
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