Tizians Geltung als künstlerische Leitfigur für eine Malerei, die den sensuellen Aspekt der Wirklichkeit in ihrer Kunst über deren spezifische Mittel feiert, ist Focus dieser Studie. Untersucht wird, wie in der Malerei Tizians selbst, aber auch in dem sie theoretisch konturierenden venezianischen Malereidiskurs die Farbe reflektiert wird als das elementare Mittel für die sinnliche Suggestivkraft der Malerei. Der zeitgenössischen Situierung des Kunstdiskurses über Tizian im Liebesdiskurs, worin sich erstmals programmatisch Kunstkennerschaft als Liebhaberschaft artikuliert, wird ebenso nachgegangen wie der malereikritischen Position, die die sinnliche Wirkung des Kolorits als gefährlich, da den Verstand verwirrend, verurteilt. Analysiert wird Tizians shift von einer verhüllten Sprache der Erotik hin zu einer offenen Thematisierung von Sexualität, seine künstlerische Umorientierung von einer Bildrhetorik der Verführung des Auges hin zu einer der Überwältigung des Blicks.
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