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Die leser- und sozialgeschichtlich fundamentierte Monographie August Lafontaines (1758-1831), der zu Lebzeiten "berühmter als Wolfgang Goethe" (Heinrich Heine) war, heute jedoch gründlich vergessen ist, rekonstruiert und analysiert auf der Basis bisher unerschlossener Quellen Leben, Werk und Wirkung dieses frühen Bestsellerautors, der dank seiner enormen Produktivität im Zuge der Leserevolution als erster deutscher Autor ein Leben als freier, marktabhängiger Schriftsteller führen konnte. Mit seinen seriell fabrizierten, spätaufklärerisch tingierten, im Kern aber vor allem empfindelnden und…mehr

Produktbeschreibung
Die leser- und sozialgeschichtlich fundamentierte Monographie August Lafontaines (1758-1831), der zu Lebzeiten "berühmter als Wolfgang Goethe" (Heinrich Heine) war, heute jedoch gründlich vergessen ist, rekonstruiert und analysiert auf der Basis bisher unerschlossener Quellen Leben, Werk und Wirkung dieses frühen Bestsellerautors, der dank seiner enormen Produktivität im Zuge der Leserevolution als erster deutscher Autor ein Leben als freier, marktabhängiger Schriftsteller führen konnte. Mit seinen seriell fabrizierten, spätaufklärerisch tingierten, im Kern aber vor allem empfindelnden und theologisch unterfütterten Familien- und Liebesromanen fand Lafontaine großen Zuspruch vor allem unter den Frauen des zunehmend bürgerlichen Lesepublikums.

Die Studie zeigt vermittels präziser Analysen des literarischen Marktes, wie und weshalb Lafontaine während der Dichotomisierung der deutschen Literatur zum meistgelesenen Erzähler des späten 18., frühen 19. Jahrhunderts avancierte. Seinen durch das hochgelobte Frühwerk, vor allem "Klara du Plessis und Klairant" (1794) und "Quinctius Heymeran von Flaming" (1795-96) begründeten Ruhm als Romancier von europäischem Rang verspielte Lafontaine bald mit seiner durch Selbstkopie gekennzeichneten Brotschriftstellerei. Diese offenbarte die immanenten künstlerisch-ästhetischen Schwächen seines Werkes und trug ihm viel Kritik und Spott von seiten der Romantik ein, was zwar den Absatz seiner Bücher zunächst nicht beeinträchtigen konnte, langfristig aber dazu führte, daß Lafontaine als Trivialautor geringgeschätzt und schließlich vergessen wurde.