August Macke (1887-1914) und Franz Marc (1880-1916) gehörten zu den bedeutendsten expressionistischen Künstlern in Deutschland. Im Januar 1910 betrat Franz Marc erstmals das Atelier seines Künstlerkollegen August Macke. Trotz unterschiedlicher Charaktere wurden sie Freunde, inspirierten sich und
beeinflussten die Kunst der frühen Moderne.
Das Kunstmuseum Bonn (in Zusammenarbeit mit der…mehrAugust Macke (1887-1914) und Franz Marc (1880-1916) gehörten zu den bedeutendsten expressionistischen Künstlern in Deutschland. Im Januar 1910 betrat Franz Marc erstmals das Atelier seines Künstlerkollegen August Macke. Trotz unterschiedlicher Charaktere wurden sie Freunde, inspirierten sich und beeinflussten die Kunst der frühen Moderne.
Das Kunstmuseum Bonn (in Zusammenarbeit mit der Städtischen Galerie im Lenbachhaus München) widmet den beiden Künstlern eine ungewöhnliche Schau, die vom 25.09.2014 bis 4.1.2015 sich mit ihrer Freundschaft und ihrer gemeinsamen Arbeit ausei-nandersetzt. Gezeigt wird eine repräsentative Auswahl von rund 200 Gemälden, Aquarellen, Zeichnungen, Skizzenbüchern und kunstgewerblichen Objekten. Auch zahlreiche private Dokumente zeugen von dieser bemerkenswerten Künstlerfreundschaft. Bei gegenseitigen Besuchen und gemeinsamen Reisen tauschten sie sich über ihre künstlerischen Ansichten aus. Die Ausstellung verfolgt die Entwicklung der beiden Künstler ab 1910 bis zu ihrem frühen Tod in den ersten Kriegsjahren, beide fielen an der Westfront.
Im Hatje Cantz Verlag ist der opulente Katalog zu dieser aufschlussreichen Ausstellung erschienen. Neben dem Katalogteil, der die Ausstellungsstücke in chronologischen Kapiteln in meist ganzseitigen Farbabbildungen präsentiert, überzeugt der Band mit einigen Essays von renommierten Kunstwissenschaftlern. Sie beleuchten unter verschiedenen Aspekten das Werk und die Persönlichkeiten von August Macke und Franz Marc. Sie werfen den Blick auf Gemeinsamkeiten und ihre Ideen für eine neue Malerei. Damit ist eine wissenschaftliche Aufarbeitung der Freundschaft der beiden Ausnahmekünstler gelungen, die auch zu neuen Erkenntnissen geführt hat. Wie die Texte beweisen, haben Macke und Marc die Kunstströmungen ihrer Zeit aufgesogen, verarbeitet und weiterentwickelt. Bei aller Freundschaft und trotz des gegenseitigen Austauschs verfolgen sie ihre eigenen persönlichen Kunstauffassungen.
Komplettiert wird der gewichtige Katalog durch eine ausführliche (22seitige) und illustrierte „Chronologie der Freundschaft“, die noch einmal die einzelnen Stationen der Künstlerfreundschaft und der Nachfahren prägnant beleuchtet. Außerdem überzeugt der Katalog durch eine ausgezeichnete Papier- und Druckqualität.