August von Wassermann (1866-1925) stammte aus einer Bamberger Bankiersfamilie. Nach dem Medizinstudium kam er 1890 nach Berlin und trat eine Praktikantenstelle an dem von Robert Koch geleiteten Hygiene-Institut der Friedrich-Wilhelms-Universität an. 1891 wechselte er als unbesoldeter Assistent an das für Koch errichtete Königlich Preußische Institut für Infektionskrankheiten. Dort war er an wegweisenden Untersuchungen über die Diphtherie- und Choleraimmunität beteiligt. Mehr als 20 Jahre arbeitete Wassermann am Vorläufer des heutigen Robert Koch-Instituts (RKI), dessen Abteilung für experimentelle Therapie und Serumforschung er schließlich leitete. Internationale Bekanntheit erlangte er durch das von ihm 1906 veröffentlichte serologische Nachweisverfahren für Syphilis ("Wassermann-Test"). 1913 zum Gründungsdirektor des Kaiser-Wilhelm-Instituts für experimentelle Therapie in Dahlem ernannt, erhielt er 1921 den erstmals verliehenen Aronson-Preis für herausragende Leistungen in der Mikrobiologie und Immunologie. Wassermann, der 45-mal für den Medizinnobelpreis nominiert wurde, starb 1925 im Alter von 59 Jahren. Seine Witwe wurde in Auschwitz von den Nationalsozialisten ermordet.