Gegenstand der Untersuchung ist das zwischen 1781 und 1807 entstandene dramatische Werk Ifflands. Seine Wirkungsgeschichte zeigt die Kluft zwischen begeisterten Aufführungskritiken und der nach der Klassik und Romantik einsetzenden Literatur- und Theatergeschichtsschreibung, die durch eine einseitige, retrospektive Kritik unter ästhetischen Aspekten Autoren wie Iffland aus ihrem kultur- und theatergeschichtlichen Zusammenhang herauslöste und mit dem verglich, was sie "Weimarer Klassik" nannte und zur nationalen Kultur erhob. Aus diesem Tatbestand wie auch aus der in den 70er Jahren geführten Methodendiskussion, Werke der Vergangenheit auf rezeptionsorientierter Grundlage neu zu bewerten, ergibt sich der Ansatz dieser Arbeit. Als Ergebnis ist das Kunstkonzept Diderots, die Ineinssetzung von Kunstwahrem und Naturwahrem, anzuerkennen. Dieses Konzept hat für die Theatergeschichte und die heutige Grundlagendiskussion mehr Interesse, als ihm bislang zuerkannt wurde.