Elsa M. Anderson ist eine berühmte Konzertpianistin. Doch als sie in Wien Rachmaninows »Piano Concerto Nr. 2« spielen soll, vermasselt sie es. Sie verlässt die Bühne, und ihre Identität als Wunderkind wird auf einen Schlag unstet.
Drei Wochen später beobachtet sie auf einem Flohmarkt in Athen eine Frau, die zwei mechanische Tanzpferde kauft. Elsa fühlt sich auf sonderbare Weise mit der Unbekannten verbunden und hält sie für ihre Doppelgängerin. Sie beginnt die Frau zu suchen, mit ihr in Gedanken zu kommunizieren. Doch die Frau, nicht gewillt, sich widerstandslos zum Alter Ego machen zu lassen, läuft Elsa in den Straßen von Paris davon.
Und so versucht Elsa mithilfe und trotz ihres Doubles, ihrer Mütter, ihres Adoptivvater-Klavierlehrers, ihrer Liebsten und Schüler_innen ein neues Ich zu komponieren, ihre eigene Geschichte zu spinnen.
»Vielleicht tust du es, sagte sie.
Vielleicht tue ich was?
Nach Zeichen suchen.
Nach was für Zeichen?
Nach Gründen zu leben.
Es war kein Flüstern.«
Deborah Levy, wie auch in ihrer bekannten living autobiography stets auf der Suche nach den »missing female characters«, entwirft in Augustblau widerspenstige und liebenswerte Figuren, die sich selbstbestimmt entziehen, um dann wieder aufzutauchen und ihre Geschichten selbst zu erzählen.
Drei Wochen später beobachtet sie auf einem Flohmarkt in Athen eine Frau, die zwei mechanische Tanzpferde kauft. Elsa fühlt sich auf sonderbare Weise mit der Unbekannten verbunden und hält sie für ihre Doppelgängerin. Sie beginnt die Frau zu suchen, mit ihr in Gedanken zu kommunizieren. Doch die Frau, nicht gewillt, sich widerstandslos zum Alter Ego machen zu lassen, läuft Elsa in den Straßen von Paris davon.
Und so versucht Elsa mithilfe und trotz ihres Doubles, ihrer Mütter, ihres Adoptivvater-Klavierlehrers, ihrer Liebsten und Schüler_innen ein neues Ich zu komponieren, ihre eigene Geschichte zu spinnen.
»Vielleicht tust du es, sagte sie.
Vielleicht tue ich was?
Nach Zeichen suchen.
Nach was für Zeichen?
Nach Gründen zu leben.
Es war kein Flüstern.«
Deborah Levy, wie auch in ihrer bekannten living autobiography stets auf der Suche nach den »missing female characters«, entwirft in Augustblau widerspenstige und liebenswerte Figuren, die sich selbstbestimmt entziehen, um dann wieder aufzutauchen und ihre Geschichten selbst zu erzählen.
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 02.08.2023Die Angst, die bleibt
In ihrem Roman „Augustblau“ fängt Deborah Levy nicht nur
meisterhaft die psychisch-mentalen Folgen der Pandemie ein,
sie betrauert auch das Ausbleiben einer Erlösung danach
VON MEIKE FESSMANN
Man wusste, dass sie kommen werden, die Romane über die Covid-19-Pandemie, und dass sie spannender sein könnten als die eher kläglichen Versuche, das Geschehen in öffentlichen Tagebüchern festzuhalten. Worum würde es gehen? Um Impfstoffbeschaffung, um die Fortschritte der Medizin, um wütende Demonstranten, Homeschooling, Weihnachten ohne Oma und Opa? Oder um etwas anderes, das schwieriger zu fassen ist? Das Gefühl der Isolation beispielsweise, die irgendwie aus dem Gleisbett normaler Regulierung gesprungenen Ängste, der Eindruck, in einer Dystopie gelandet zu sein, oder die stille Heiterkeit einer Verlangsamung von Beschleunigungsphänomenen, wie sie manche in der frühen Phase der Pandemie erlebten und wie sie kürzlich Eva von Redecker in ihrem Essay „Bleibefreiheit“ beschrieb? Man schöpfte Hoffnung für das Klima, konnte sich eine andere Form des Wirtschaftens vorstellen, der Verzicht auf Fernreisen erschien denkbar. Das scheint lange her zu sein.
Mit ihrem neuen Roman „Augustblau“ schlüpft Deborah Levy ins Bewusstsein einer 34-jährigen Konzertpianistin, deren Innenwelt hochgradig in Aufruhr ist. Elsa M. Anderson ist haltlos und komplett durch den Wind. Ihre Wahrnehmung ist sprunghaft, sie beobachtet, lässt sich affizieren, interpretiert und stellt ständig irgendwelche Verbindungen her. Wir befinden uns irgendwo im Abschwellen der Wellen von Lockdown und Lockerung. „Der schlimmste Teil der Pandemie war vorüber, aber alle sahen verstört und angeschlagen aus.“ Reisen sind wieder möglich, Masken üblich, doch die Angst ist geblieben. Eines Tages vermasselt sie ein wichtiges Konzert im Wiener Konzerthaus. Mitten in Rachmaninows 2. Klavierkonzert gehen ihre Hände eigene Wege, entfernen sich von der Partitur. Ein Improvisationsmoment, Ausdruck einer Absence oder vielleicht des genauen Gegenteils, einer starken Präsenz, in der sich ihre Kreativität Bahn bricht. Der Dirigent ist überrumpelt und duldet ihr Ausscheren nicht. Eine Blamage auf offener Bühne.
Sie schreibe keinen sozialen Realismus, eher einen sozialen Surrealismus, sagte Deborah Levy vergangenes Jahr in einem Gespräch im Literaturhaus Berlin. Es ging um die Übersetzung ihres ersten Romans „Beautiful Mutants“ aus dem Jahr 1989. Dabei nimmt sie sich mittlerweile noch größere Freiheiten. „Augustblau“ („August Blue“) ist ein spielerischer, auf radikale Weise verträumter Roman über das befremdliche Gefühl des Unwirklichen. Die britische Schriftstellerin paart den bewusstseinserweiternden Überschwang ihrer Ich-Erzählerin mit kühnen, dichten Bildern, die manchmal hell erstrahlen, das andere Mal Energie absorbieren wie Schwarze Löcher. Von Lewis Carrolls „Alice im Wunderland“ bis hin zu Motiven von Agnès Varda, von Marguerite Duras bis Alain Resnais und den Filmen der Nouvelle Vague reaktiviert sie Stilmittel, die das Imaginäre stärken, ohne das Reale zu verleugnen. Agnès Varda habe einmal gesagt, sie drehe Dokumentarfilme, „um sich selbst an die Realität zu erinnern“, erklärt der junge Berliner Filmemacher Tomas im Roman.
Auf einem Flohmarkt in Athen meint Elsa in einer Frau mit schwarzem Trilby ihre Doppelgängerin zu erkennen, nur weil diese zwei unterarmgroße mechanische Tanzpferde kauft, die sie selbst gerne gehabt hätte. Die Pferde werden zu einem Erinnerungsbild, das sich erst am Ende des Romans erklärt. Seit ihrem Wiener Debakel traut sie sich auf keine Bühne mehr. Stattdessen gibt sie jungen Menschen Privatunterricht, der sie in verschiedene europäische Metropolen und auf die griechische Insel Poros führt. Nebenbei sucht sie die Frau, die sie zu ihrer Doppelgängerin erklärt hat, und meint immer wieder, sie zu entdecken. „Das Verlangen nach Zauberei, Flug und Flucht“ treibt sie an. Wovor flieht sie?
Arthur Goldstein, ihr Klavierlehrer und Ziehvater, der sie als sechsjähriges „Wunderkind“ adoptierte, liegt auf Sardinien im Sterben. Ihre leibliche Mutter kennt sie nicht, die ersten Jahre ihres Lebens hat sie bei Pflegeeltern in Ipswich, Suffolk, verbracht, bevor sie zu Arthur nach London zog. Der Schock, einen Ort aufgeben zu müssen, und die Bereitschaft, das als eine Form der Freiheit zu verstehen, ist ein lange entwickeltes Motiv in Levys Werk.
Sie wurde 1959 in Südafrika geboren. Ihr Vater, Historiker und Mitglied des ANC, saß unter dem Apartheid-Regime mehrere Jahre in Haft. Sie war neun, als die Familie nach London exilierte, wo sich die Eltern ein paar Jahre später scheiden ließen. Die eigene Scheidung und den damit verbundenen Verlust des Zuhauses hat sie in mehreren autobiografischen Büchern beschrieben, etwa in „Was das Leben kostet“ und zuletzt in „Ein eigenes Haus“. Als Mutter zweier Töchter versteht sie ihr Schreiben auch als Praxis der Befreiung und als Möglichkeit, weibliche Kreativität ohne allzu viele Rücksichten auszuleben.
Elsa ist eine fluide Verkörperung dieses Freiheitsversprechens, randvoll mit obskuren Neurosen, stets gefährdet durch Trauer und Melancholie. Eine Woche vor dem Wiener Konzert lässt sie sich die Haare blau färben, um sich von ihrer „DNA“ zu verabschieden. Ihre Haare seien „naturblau“, heißt es einmal. Dabei ist Blau in der Kunst keine unschuldige Farbe. Sie steht für das Verzauberungsversprechen der Romantik ebenso wie für Klarheit und Kühle und besonders im Englischen für die Melancholie. „Augustblau“ eröffnet einen ganzen Fächer von Assoziationen, von Gershwins „Rhapsody in Blue“, Miles Davis’ „Kind of Blue“ und Joni Mitchells „Blue“, bis hin zu Maggie Nelsons betörendem Memoir „Bluets“ oder A. L. Kennedys „Das blaue Buch“, einem ihrer besten Romane.
Deborah Levy kombiniert ihre eigenen Leidenschaften mit dem schwer zu bändigenden Geist der Zeit. Sie hat den Mut zu Shakespeare’scher Wucht und zu Umdeutungen von Ovids Metamorphosen. So gelingt ihr ein Stimmungsbild der Gegenwart, das in seiner wilden Vermischung von Poesie und Präzision absolut ungewöhnlich ist. Ihre Prosa hat Farbe und Geschmack und bleibt doch zart. Man liest diese verspielte Allegorie auf das „Ende der Welt“ mit erhöhter Aufmerksamkeit.
Es sind nicht nur die psychisch-mentalen Folgen der Pandemie, die sie mit ihrem Bewusstseins-Kescher einfängt, es ist auch die fehlende Entspannung des Weltbewusstseins, in dessen Nachrichtenspeicher eine globale Katastrophe die andere jagt. Die Gegenwart als Überdruckkammer, in der die Erlösung nach der Pandemie nie eingetreten ist, scheint mit dem russischen Angriff auf die Ukraine, mit Energiekrise, Inflation und dem immer spürbarer werdenden Klimawandel täglich katastrophaler zu werden. Gleichwohl bleibt sie im Gewebe dieses Romans mit Humor durchwirkt. „Die Inflation würde steigen, der Meeresspiegel würde steigen, alle wären ohne Arbeit und unter Wasser.“ Der „chaotische Geist“ von Rajesh, einem Londoner Freund, mit dem Elsa Heiligabend verbringt, mag beim Schachspiel ein schwieriger Partner sein. Doch seine betrunkenen Phantasmagorien haben etwas Tröstliches.
Sie schreibe keinen
sozialen Realismus, eher einen
sozialen Surrealismus, sagt Levy
Ihr gelingt ein ungewöhnliches
Stimmungsbild der Gegenwart,
poetisch und präzise
Deborah Levy: Augustblau. Roman. Aus dem Englischen von Marion Hertle. AKI-Verlag, Zürich 2023. 171 Seiten, 24 Euro.
In „Augustblau“ schlüpft die britische Autorin Deborah Levy ins Bewusstsein einer 34-jährigen Konzertpianistin, es ist die Zeit nach der Pandemie, als alles wieder möglich zu sein scheint – zumindest theoretisch.
Foto: Alex Todd / Imago Images
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
In ihrem Roman „Augustblau“ fängt Deborah Levy nicht nur
meisterhaft die psychisch-mentalen Folgen der Pandemie ein,
sie betrauert auch das Ausbleiben einer Erlösung danach
VON MEIKE FESSMANN
Man wusste, dass sie kommen werden, die Romane über die Covid-19-Pandemie, und dass sie spannender sein könnten als die eher kläglichen Versuche, das Geschehen in öffentlichen Tagebüchern festzuhalten. Worum würde es gehen? Um Impfstoffbeschaffung, um die Fortschritte der Medizin, um wütende Demonstranten, Homeschooling, Weihnachten ohne Oma und Opa? Oder um etwas anderes, das schwieriger zu fassen ist? Das Gefühl der Isolation beispielsweise, die irgendwie aus dem Gleisbett normaler Regulierung gesprungenen Ängste, der Eindruck, in einer Dystopie gelandet zu sein, oder die stille Heiterkeit einer Verlangsamung von Beschleunigungsphänomenen, wie sie manche in der frühen Phase der Pandemie erlebten und wie sie kürzlich Eva von Redecker in ihrem Essay „Bleibefreiheit“ beschrieb? Man schöpfte Hoffnung für das Klima, konnte sich eine andere Form des Wirtschaftens vorstellen, der Verzicht auf Fernreisen erschien denkbar. Das scheint lange her zu sein.
Mit ihrem neuen Roman „Augustblau“ schlüpft Deborah Levy ins Bewusstsein einer 34-jährigen Konzertpianistin, deren Innenwelt hochgradig in Aufruhr ist. Elsa M. Anderson ist haltlos und komplett durch den Wind. Ihre Wahrnehmung ist sprunghaft, sie beobachtet, lässt sich affizieren, interpretiert und stellt ständig irgendwelche Verbindungen her. Wir befinden uns irgendwo im Abschwellen der Wellen von Lockdown und Lockerung. „Der schlimmste Teil der Pandemie war vorüber, aber alle sahen verstört und angeschlagen aus.“ Reisen sind wieder möglich, Masken üblich, doch die Angst ist geblieben. Eines Tages vermasselt sie ein wichtiges Konzert im Wiener Konzerthaus. Mitten in Rachmaninows 2. Klavierkonzert gehen ihre Hände eigene Wege, entfernen sich von der Partitur. Ein Improvisationsmoment, Ausdruck einer Absence oder vielleicht des genauen Gegenteils, einer starken Präsenz, in der sich ihre Kreativität Bahn bricht. Der Dirigent ist überrumpelt und duldet ihr Ausscheren nicht. Eine Blamage auf offener Bühne.
Sie schreibe keinen sozialen Realismus, eher einen sozialen Surrealismus, sagte Deborah Levy vergangenes Jahr in einem Gespräch im Literaturhaus Berlin. Es ging um die Übersetzung ihres ersten Romans „Beautiful Mutants“ aus dem Jahr 1989. Dabei nimmt sie sich mittlerweile noch größere Freiheiten. „Augustblau“ („August Blue“) ist ein spielerischer, auf radikale Weise verträumter Roman über das befremdliche Gefühl des Unwirklichen. Die britische Schriftstellerin paart den bewusstseinserweiternden Überschwang ihrer Ich-Erzählerin mit kühnen, dichten Bildern, die manchmal hell erstrahlen, das andere Mal Energie absorbieren wie Schwarze Löcher. Von Lewis Carrolls „Alice im Wunderland“ bis hin zu Motiven von Agnès Varda, von Marguerite Duras bis Alain Resnais und den Filmen der Nouvelle Vague reaktiviert sie Stilmittel, die das Imaginäre stärken, ohne das Reale zu verleugnen. Agnès Varda habe einmal gesagt, sie drehe Dokumentarfilme, „um sich selbst an die Realität zu erinnern“, erklärt der junge Berliner Filmemacher Tomas im Roman.
Auf einem Flohmarkt in Athen meint Elsa in einer Frau mit schwarzem Trilby ihre Doppelgängerin zu erkennen, nur weil diese zwei unterarmgroße mechanische Tanzpferde kauft, die sie selbst gerne gehabt hätte. Die Pferde werden zu einem Erinnerungsbild, das sich erst am Ende des Romans erklärt. Seit ihrem Wiener Debakel traut sie sich auf keine Bühne mehr. Stattdessen gibt sie jungen Menschen Privatunterricht, der sie in verschiedene europäische Metropolen und auf die griechische Insel Poros führt. Nebenbei sucht sie die Frau, die sie zu ihrer Doppelgängerin erklärt hat, und meint immer wieder, sie zu entdecken. „Das Verlangen nach Zauberei, Flug und Flucht“ treibt sie an. Wovor flieht sie?
Arthur Goldstein, ihr Klavierlehrer und Ziehvater, der sie als sechsjähriges „Wunderkind“ adoptierte, liegt auf Sardinien im Sterben. Ihre leibliche Mutter kennt sie nicht, die ersten Jahre ihres Lebens hat sie bei Pflegeeltern in Ipswich, Suffolk, verbracht, bevor sie zu Arthur nach London zog. Der Schock, einen Ort aufgeben zu müssen, und die Bereitschaft, das als eine Form der Freiheit zu verstehen, ist ein lange entwickeltes Motiv in Levys Werk.
Sie wurde 1959 in Südafrika geboren. Ihr Vater, Historiker und Mitglied des ANC, saß unter dem Apartheid-Regime mehrere Jahre in Haft. Sie war neun, als die Familie nach London exilierte, wo sich die Eltern ein paar Jahre später scheiden ließen. Die eigene Scheidung und den damit verbundenen Verlust des Zuhauses hat sie in mehreren autobiografischen Büchern beschrieben, etwa in „Was das Leben kostet“ und zuletzt in „Ein eigenes Haus“. Als Mutter zweier Töchter versteht sie ihr Schreiben auch als Praxis der Befreiung und als Möglichkeit, weibliche Kreativität ohne allzu viele Rücksichten auszuleben.
Elsa ist eine fluide Verkörperung dieses Freiheitsversprechens, randvoll mit obskuren Neurosen, stets gefährdet durch Trauer und Melancholie. Eine Woche vor dem Wiener Konzert lässt sie sich die Haare blau färben, um sich von ihrer „DNA“ zu verabschieden. Ihre Haare seien „naturblau“, heißt es einmal. Dabei ist Blau in der Kunst keine unschuldige Farbe. Sie steht für das Verzauberungsversprechen der Romantik ebenso wie für Klarheit und Kühle und besonders im Englischen für die Melancholie. „Augustblau“ eröffnet einen ganzen Fächer von Assoziationen, von Gershwins „Rhapsody in Blue“, Miles Davis’ „Kind of Blue“ und Joni Mitchells „Blue“, bis hin zu Maggie Nelsons betörendem Memoir „Bluets“ oder A. L. Kennedys „Das blaue Buch“, einem ihrer besten Romane.
Deborah Levy kombiniert ihre eigenen Leidenschaften mit dem schwer zu bändigenden Geist der Zeit. Sie hat den Mut zu Shakespeare’scher Wucht und zu Umdeutungen von Ovids Metamorphosen. So gelingt ihr ein Stimmungsbild der Gegenwart, das in seiner wilden Vermischung von Poesie und Präzision absolut ungewöhnlich ist. Ihre Prosa hat Farbe und Geschmack und bleibt doch zart. Man liest diese verspielte Allegorie auf das „Ende der Welt“ mit erhöhter Aufmerksamkeit.
Es sind nicht nur die psychisch-mentalen Folgen der Pandemie, die sie mit ihrem Bewusstseins-Kescher einfängt, es ist auch die fehlende Entspannung des Weltbewusstseins, in dessen Nachrichtenspeicher eine globale Katastrophe die andere jagt. Die Gegenwart als Überdruckkammer, in der die Erlösung nach der Pandemie nie eingetreten ist, scheint mit dem russischen Angriff auf die Ukraine, mit Energiekrise, Inflation und dem immer spürbarer werdenden Klimawandel täglich katastrophaler zu werden. Gleichwohl bleibt sie im Gewebe dieses Romans mit Humor durchwirkt. „Die Inflation würde steigen, der Meeresspiegel würde steigen, alle wären ohne Arbeit und unter Wasser.“ Der „chaotische Geist“ von Rajesh, einem Londoner Freund, mit dem Elsa Heiligabend verbringt, mag beim Schachspiel ein schwieriger Partner sein. Doch seine betrunkenen Phantasmagorien haben etwas Tröstliches.
Sie schreibe keinen
sozialen Realismus, eher einen
sozialen Surrealismus, sagt Levy
Ihr gelingt ein ungewöhnliches
Stimmungsbild der Gegenwart,
poetisch und präzise
Deborah Levy: Augustblau. Roman. Aus dem Englischen von Marion Hertle. AKI-Verlag, Zürich 2023. 171 Seiten, 24 Euro.
In „Augustblau“ schlüpft die britische Autorin Deborah Levy ins Bewusstsein einer 34-jährigen Konzertpianistin, es ist die Zeit nach der Pandemie, als alles wieder möglich zu sein scheint – zumindest theoretisch.
Foto: Alex Todd / Imago Images
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Die britische Autorin Deborah Levy legt ein "brillant konstruiertes Meisterwerk" vor, freut sich die Rezensentin Susanne Klingenstein. Es geht um die Erfolgspianistin Elsa, die das ganze Buch ein missglücktes Konzert verarbeitet - Klingenstein will aber in dieser Figur nur eine Metapher für den Erfolg und den damit einhergehenden Druck der Autorin erkennen. Im Buch tauchen mehrere Episoden zwei Mal auf, nur dass sie nach und nach auf intelligente Weise entschlüsselt werden, merkt die Rezensentin an. In der Übersetzung gibt es zwar "einige unbegreifliche Anglizismen", moniert die Kritikerin, aber das können man in einer zweiten Auflage ja ändern, rät sie. Ein Buch zum "Pause einlegen", schließt sie.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 01.11.2023Mitten im Rachmaninow
Ausbrechen: Deborah Levys Roman "Augustblau"
Auf einem Flohmarkt in Athen beobachtet die vierunddreißigjährige Elsa Anderson, wie eine ihr ähnliche junge Frau in Begleitung eines fünf Jahrzehnte älteren Mannes zwei mechanische Tanzpferde kauft. "Der Mann, der sie ihr verkaufte, steckte eine Batterie in den Bauch des braunen Pferdes, eine superleistungsstarke Zink-AA. Er zeigte ihr, dass sie, um die Pferde in Gang zu setzen [. . .] den Schwanz heben musste. Um es anzuhalten, musste sie den Schwanz nach unten ziehen. Das braune Pferd hatte einen Strick um den Hals, und wenn sie diesen Strick nach außen und oben zog, konnte sie seine Bewegung steuern." So beginnt der Roman "Augustblau" der britischen Schriftstellerin Deborah Levy.
Marion Hertle hätte das Wort "tail" auch mit "Schweif" übersetzen können, und wir Leser hätten trotzdem gewusst, dass wir es mit einer zweiteiligen sexuellen und sozialen Metapher (Schwanz und Strick) zu tun haben. Das Wunder an Levys kurzem, brillant konstruiertem Meisterwerk ist, auf welch gänzlich unerwartete Weise die beiden Pferde hundert Seiten später lebendig werden. Erst auf der zugleich hellsten und dunkelsten Seite des Romans wird lichtklar, worum es geht. Die emotionale Wucht der Enthüllung lässt einen eine Pause einlegen. Danach wird auf den letzten siebzig Seiten die Frage der Verantwortung gestellt. Es werden die Doppelungen, die den Roman durchziehen, entschlüsselt und in einer Komposition, zu der in der Tat auch eine Partitur der Erzählerin gehört, zusammengeführt. Genaues kann nicht verraten werden, sonst geht die erstaunliche Leseerfahrung des trügerisch sanften Romans verloren.
Man merkt schnell, dass sich in Elsa, aus deren Sicht erzählt wird, ein Umbruch vollzieht. Sie ist eine international gefeierte Pianistin. Mit sechs Jahren wird sie in einem kleinen Ort in Suffolk von Arthur Goldstein, einem allseits verehrten Klavierpädagogen, als Wunderkind entdeckt und adoptiert, damit er sie an seiner Musikschule ihrer einzigartigen Begabung entsprechend ausbilden kann. Drei Wochen vor Handlungsbeginn soll Elsa im Wiener Musikverein Rachmaninows Zweites Klavierkonzert spielen - unter der Leitung des Dirigenten M. Doch nach zweieinhalb Minuten schert sie aus: "Unter dem Taktstock von M wusste ich nicht mehr, wo wir waren [. . .] Meine Finger weigerten sich, sich Rachmaninow zu beugen, und ich spielte etwas anderes." Der Dirigent fuchtelt wild. Elsa steht auf und geht von der Bühne.
Zweimal wird diese Szene erzählt: zu Beginn aus Elsas Sicht als Erfahrung des Versagens und in der Mitte aus der Sicht einer Frau, die gekommen war, um Elsa zu hören: "Wir waren bei dir [. . .], aber der Typ mit dem Taktstock, sein Ego, seine großen Gesten, er dirigierte mit dem Kopf, spielte für die Menge. Und als sich dein Klavier vom Orchester trennte, wie er sich da umdrehte und mit dem Taktstock in deine Richtung schnellte [. . .]. Aber wir waren deinetwegen da, nicht wegen ihm. Wir hätten uns alles angehört, was du spielst [. . .]. Er hätte Geschichte schreiben können. Er hätte einen Raum schaffen können, damit wir dich hören können."
Im Roman geht es um diesen Moment, als Elsa aufhört, ein Tanzpferd zu sein; den Durchbruch zur Eigenheit, zur eigenen Kreativität, und um die frühesten Erfahrungen und Personen, die einen formen. Wir folgen Elsa durch Athen, London und Paris, ihrem Unterricht für begabte Schüler auf der Suche nach sich selbst in einer verlorenen Zeit. Der Weg führt sie schließlich ans Sterbebett ihres Lehrers auf Sardinien.
"Rach 2", ein Konzert, das nach einer tiefen Schaffenskrise entstand, ist zwar als Schlüsselwerk des Romans hervorragend gewählt, doch fungiert Musik bei Levy nur als Metapher. Es gehört zu den wenigen Schwachpunkten des Romans, dass von Musik und der komplexen Kunst des Konzertierens höchst ungenau gesprochen wird. Hinter Elsas Ausscheren im Wiener Musikverein steht Levys Erfahrung ihres eigenen literarischen Durchbruchs 2011. Sie war aufgewachsen in der Atmosphäre des kühlen Avantgarde-Theaters, in der man über Gefühle die Nase rümpfte. Als sie nach ihrer Scheidung an dem Geschichtenband "Swimming Home" arbeitete, entschied sie sich eines Tages für emotional intensives Erzählen: "It rocked me", sagte sie in einem Interview. Seither gehört Levy zu den bedeutendsten zeitgenössischen Autorinnen Englands.
Man merkte diesem von Marion Hertle feinfühlig übertragenen Text nicht an, dass er aus dem Englischen kommt, wären da nicht einige unbegreifliche Anglizismen: "fragte nach" (statt "bat um"), "Liebe machen", "Lippen Balm" (statt "Balsam") und dergleichen. In einer zweiten Auflage, die man diesem Buch sehr wünscht, wären sie leicht auszumerzen. SUSANNE KLINGENSTEIN
Deborah Levy:
"Augustblau". Roman.
Aus dem Englischen von Marion Hertle.
Aki Verlag, Zürich 2023. 176 S., geb., 24,- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Ausbrechen: Deborah Levys Roman "Augustblau"
Auf einem Flohmarkt in Athen beobachtet die vierunddreißigjährige Elsa Anderson, wie eine ihr ähnliche junge Frau in Begleitung eines fünf Jahrzehnte älteren Mannes zwei mechanische Tanzpferde kauft. "Der Mann, der sie ihr verkaufte, steckte eine Batterie in den Bauch des braunen Pferdes, eine superleistungsstarke Zink-AA. Er zeigte ihr, dass sie, um die Pferde in Gang zu setzen [. . .] den Schwanz heben musste. Um es anzuhalten, musste sie den Schwanz nach unten ziehen. Das braune Pferd hatte einen Strick um den Hals, und wenn sie diesen Strick nach außen und oben zog, konnte sie seine Bewegung steuern." So beginnt der Roman "Augustblau" der britischen Schriftstellerin Deborah Levy.
Marion Hertle hätte das Wort "tail" auch mit "Schweif" übersetzen können, und wir Leser hätten trotzdem gewusst, dass wir es mit einer zweiteiligen sexuellen und sozialen Metapher (Schwanz und Strick) zu tun haben. Das Wunder an Levys kurzem, brillant konstruiertem Meisterwerk ist, auf welch gänzlich unerwartete Weise die beiden Pferde hundert Seiten später lebendig werden. Erst auf der zugleich hellsten und dunkelsten Seite des Romans wird lichtklar, worum es geht. Die emotionale Wucht der Enthüllung lässt einen eine Pause einlegen. Danach wird auf den letzten siebzig Seiten die Frage der Verantwortung gestellt. Es werden die Doppelungen, die den Roman durchziehen, entschlüsselt und in einer Komposition, zu der in der Tat auch eine Partitur der Erzählerin gehört, zusammengeführt. Genaues kann nicht verraten werden, sonst geht die erstaunliche Leseerfahrung des trügerisch sanften Romans verloren.
Man merkt schnell, dass sich in Elsa, aus deren Sicht erzählt wird, ein Umbruch vollzieht. Sie ist eine international gefeierte Pianistin. Mit sechs Jahren wird sie in einem kleinen Ort in Suffolk von Arthur Goldstein, einem allseits verehrten Klavierpädagogen, als Wunderkind entdeckt und adoptiert, damit er sie an seiner Musikschule ihrer einzigartigen Begabung entsprechend ausbilden kann. Drei Wochen vor Handlungsbeginn soll Elsa im Wiener Musikverein Rachmaninows Zweites Klavierkonzert spielen - unter der Leitung des Dirigenten M. Doch nach zweieinhalb Minuten schert sie aus: "Unter dem Taktstock von M wusste ich nicht mehr, wo wir waren [. . .] Meine Finger weigerten sich, sich Rachmaninow zu beugen, und ich spielte etwas anderes." Der Dirigent fuchtelt wild. Elsa steht auf und geht von der Bühne.
Zweimal wird diese Szene erzählt: zu Beginn aus Elsas Sicht als Erfahrung des Versagens und in der Mitte aus der Sicht einer Frau, die gekommen war, um Elsa zu hören: "Wir waren bei dir [. . .], aber der Typ mit dem Taktstock, sein Ego, seine großen Gesten, er dirigierte mit dem Kopf, spielte für die Menge. Und als sich dein Klavier vom Orchester trennte, wie er sich da umdrehte und mit dem Taktstock in deine Richtung schnellte [. . .]. Aber wir waren deinetwegen da, nicht wegen ihm. Wir hätten uns alles angehört, was du spielst [. . .]. Er hätte Geschichte schreiben können. Er hätte einen Raum schaffen können, damit wir dich hören können."
Im Roman geht es um diesen Moment, als Elsa aufhört, ein Tanzpferd zu sein; den Durchbruch zur Eigenheit, zur eigenen Kreativität, und um die frühesten Erfahrungen und Personen, die einen formen. Wir folgen Elsa durch Athen, London und Paris, ihrem Unterricht für begabte Schüler auf der Suche nach sich selbst in einer verlorenen Zeit. Der Weg führt sie schließlich ans Sterbebett ihres Lehrers auf Sardinien.
"Rach 2", ein Konzert, das nach einer tiefen Schaffenskrise entstand, ist zwar als Schlüsselwerk des Romans hervorragend gewählt, doch fungiert Musik bei Levy nur als Metapher. Es gehört zu den wenigen Schwachpunkten des Romans, dass von Musik und der komplexen Kunst des Konzertierens höchst ungenau gesprochen wird. Hinter Elsas Ausscheren im Wiener Musikverein steht Levys Erfahrung ihres eigenen literarischen Durchbruchs 2011. Sie war aufgewachsen in der Atmosphäre des kühlen Avantgarde-Theaters, in der man über Gefühle die Nase rümpfte. Als sie nach ihrer Scheidung an dem Geschichtenband "Swimming Home" arbeitete, entschied sie sich eines Tages für emotional intensives Erzählen: "It rocked me", sagte sie in einem Interview. Seither gehört Levy zu den bedeutendsten zeitgenössischen Autorinnen Englands.
Man merkte diesem von Marion Hertle feinfühlig übertragenen Text nicht an, dass er aus dem Englischen kommt, wären da nicht einige unbegreifliche Anglizismen: "fragte nach" (statt "bat um"), "Liebe machen", "Lippen Balm" (statt "Balsam") und dergleichen. In einer zweiten Auflage, die man diesem Buch sehr wünscht, wären sie leicht auszumerzen. SUSANNE KLINGENSTEIN
Deborah Levy:
"Augustblau". Roman.
Aus dem Englischen von Marion Hertle.
Aki Verlag, Zürich 2023. 176 S., geb., 24,- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
»[Levy] gelingt ein ungewöhnliches Stimmungsbild der Gegenwart, poetisch und präzise.« Meike Feßmann / Süddeutsche Zeitung
»Augustblau ist ein geheimnisvoller, poetischer, hochmusikalischer Roman.« Sandra Ölz / ORF
»Deborah Levy hat mit Augustblau einen wunderbar komponierten Roman geschrieben. Suggestiv in seiner Komplexitat und sprachlichen Eleganz.« Carola Wiemers / Deutschlandfunk
»Das ist große Kunst für mich.« Jennifer Khakshouri / SRF »BuchZeichen«
»Es ist eine Art verzauberter Blick, der auch aus früheren Büchern Levys vertraut ist, es ist die Fahigkeit, die Schonheit im Gewohnlichen
aufscheinen zu lassen, die all ihre Bücher und auch diesen [...] zu einem sinnlichen Lesevergnügen macht.« Simona Pfister / Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung
»Die britische Schriftstellerin Deborah Levy beschreibt meisterhaft den Zauber und die Zumutungen des Alltäglichen. [Sie] schafft es wie kaum jemand, in ihren Texten die kleinen und grossen Schonheiten des Lebens einzufangen. [...] Und je mehr man Levy liest, desto mehr beginnt man selbst, die Welt als verzauberten Ort wahrzunehmen.« Nina Kunz und Simona Pfister / Tages-Anzeiger - Das Magazin
»Deborah Levy ist eine der ganz Großen in meinem Regal, ihre Bücher sind ein Universum für mich. Bereichert um ganze Dimensionen, die sie mit nur wenigen wunderschönen Worten erschafft, gehe ich aus jedem Lesen verändert hervor und werde doch mehr ich. Dieser Roman klingt besonders in mir nach, wirbelt in mir, schwingt mit mir.« Maria-Christina Piwowarski
»Man liest diesen Roman mit wachsender Zuneigung und wachsendem Staunen. Augustblau ist wie der zweite Name seiner Hauptfigur: ein miracle, ein Wunder. Jede seiner Seiten ist ein Kunstwerk. Ein unvergessliches Buch.« Daniel Schreiber
»Was mich so an Augustblau fasziniert hat, ist das, was Deborah Levy immer wieder macht: sie nimmt Alltagssituationen, assoziiert, maandert und aus diesen Alltagssituationen entsteht dann eine Stimmung und sie kommt zu großen Fragen.« Jennifer Khakshouri / SRF »Literaturclub«
»Die britische Autorin Deborah Levy hat mit Augustblau einen Roman komponiert, so leichthändig, wie eine Könnerin einen Chopin hintupft.« Daniel Graf / Republik
»Augustbau ist ein spielerischer, auf radikale Weise verträumter Roman über das befremdliche Gefühl des Unwirklichen. [...] [Levy] reaktiviert Stilmittel, die das Imaginäre stärken, ohne das Reale zu verleugnen.« Meike Feßmann / Süddeutsche Zeitung
»Augustblau ist ein verwunschenes Sommerbuch, ein kluger, weiblicher Doppelgangerroman.« Sarah Pines / Welt am Sonntag
»Eine großartige, tapfere weibliche Hauptfigur» Sabine Abel / Bayerischer Rundfunk
»Das Buch erzählt sehr stimmungsvoll vom Leben und der Musik. Es ist dabei wunderbar poetisch und großartig geschrieben.« Sabine Abel / Bayerischer Rundfunk
»Erst auf der zugleich hellsten und dunkelsten Seite des Romans wird lichtklar, worum es geht. Die emotionale Wucht der Enthüllung lässt einen eine Pause einlegen.« Susanne Klingenstein / Frankfurter Allgemeine Zeitung
»Brillant konstruierte[s] Meisterwerk." Susanne Klingenstein / Frankfurter Allgemeine Zeitung
»[Der Roman] hat so viele Saiten in mir gleichzeitig berührt, weil er zart, mysterios, lustig, innig und berührend ist. Vor allem hat er mich aber mal wieder von der literarischen Große seiner Autorin überzeugt, die mir eine der liebsten und wichtigsten in meinem Lesen ist.« Maria-Christina Piwowarski
»Sehr anspruchsvoll, aber erfrischend unpratentios dabei. Das macht wirklich Spaß!« Anika Falke / Papierstau Podcast
»Es ist [...] ein wahnsinnig stimmungsvolles und sehr, sehr literarisches Buch. [...] Es ist ein sehr dünnes Büchlein, es hat unter 200 Seiten, und trotzdem schafft es Deborah Levy so ein richtiges, großes Panorama zu zeichnen.« Andrea Schuster / Seite an Seite - der Bücherpodcast von Hugendubel
»[Levy] verwebt [...] poetische und magische Elemente, spielt mir Melancholie und Illusion. [...] Man wünscht sich, man könnte [...] Augustblau immer wieder zum ersten Mal lesen.« Annik Hosmann / Tages-Anzeiger
»Jede Seite ein Juwel - das ganze Buch eine Schatztruhe. Eine literarische Köstlichkeit.« Ragna Lüders von der Buchhandlung Lüders in Hamburg
»Da geht es von Kinderbüchern über Unterhaltungs- bis in die Hochkultur - ein Referenzfeuerwerk!« Meike Ulrike Stein / Papierstau Podcast
»Ein formvollendetes Romankunstwerk.« Felix Palent von der Buchhandlung Knesebeck 11 in Berlin / radioeins
»Wer bin ich? Wo komme ich her? Wer ist diese Frau, die ich immer sehe? [...] Dieser Spannungsbogen [der Frage nach der eigenen Identitat] hat mich unheimlich gefesselt durch dieses ganze Buch [...].« Anika Falke / Papierstau Podcast
»Eines meiner absoluten Highlights im Herbst [...]. Gefühlvoll, außergewöhnlich - kurz: einfach Levy!« Isabell Stiller / Für Sie
»Das neue Buch der großen Deborah Levy ist eine Art magische Spurensuche. [...] Ein höchst atmosphärisches Kleinod, genau richtig um angenehm an einem verregneten Spätsommer- oder Frühherbstnachmittag zu versinken und die Gedanken leise nachklingen zu lassen. Und in der fantastischen Ausstattung des AKI Verlags [...] ist das Buch ein wahres Gesamtkunstwerk!« Katja Cebulla von der Buchhandlung am Sand in Hamburg / Hamburger Abendblatt
»Reflektiert, [...] eine lohnende Lektüre. Die Athener Flohmarktpferde kommen Elsa wie ein 'Portal in eine andere Welt' vor. Genau dorthin blickt Deborah Levy in ihrem klugen Roman.« Rainer Moritz / Neue Zürcher Zeitung
»Mich fasziniert, dass sie eine Sprache hat, die einen einfach so reinzieht, obwohl sie relativ unkonkret ist. Es sind oft Alltagssituationen, die sie beschreibt, dann assoziiert sie sprachlich und landet so bei großen Fragen. Fragen, die philosophisch sind, bei Fragen, die auch politisch sind. Es gefallt mir, weil es sehr leicht [ist], wie sie mit großen Themen [umgeht]. [...] Die Geschichte ist sehr außergewohnlich.« Jennifer Khakshouri / SRF »BuchZeichen«
In diese auf den ersten Blick realistische Geschichte über unerfüllbare Ansprüche mischt Deborah Levy auch noch eine gute Prise [...] Magie.« Lea Dora Illmer / an.schläge - das feministische Magazin
»Das Buch ist voll mit Symbolen, Metaphern, und Referenzen [...] und es macht großen Spaß, [diesen] nachzugehen.« Patrick Karpiczenko / SRF »Literaturclub«
»Eine Meisterin im Erzählen von Lebenskrisen.« Joachim Scholl / Deutschlandfunk Kultur
»Deborah Levys neuer Roman Augustblau erzählt hochliterarisch von einer Befreiung.« Ulrich Rüdenauer / SWR2 Kultur
»Levy ist mit diesem Roman eine literarische Neukomposition gelungen, die sowohl bei Elsa als auch beim Leser ein Gefühl von Liebe, Trost und Versöhnung hinterlässt.« Raphaela Hag / concerti.de
»Augustblau ist ein geheimnisvoller, poetischer, hochmusikalischer Roman.« Sandra Ölz / ORF
»Deborah Levy hat mit Augustblau einen wunderbar komponierten Roman geschrieben. Suggestiv in seiner Komplexitat und sprachlichen Eleganz.« Carola Wiemers / Deutschlandfunk
»Das ist große Kunst für mich.« Jennifer Khakshouri / SRF »BuchZeichen«
»Es ist eine Art verzauberter Blick, der auch aus früheren Büchern Levys vertraut ist, es ist die Fahigkeit, die Schonheit im Gewohnlichen
aufscheinen zu lassen, die all ihre Bücher und auch diesen [...] zu einem sinnlichen Lesevergnügen macht.« Simona Pfister / Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung
»Die britische Schriftstellerin Deborah Levy beschreibt meisterhaft den Zauber und die Zumutungen des Alltäglichen. [Sie] schafft es wie kaum jemand, in ihren Texten die kleinen und grossen Schonheiten des Lebens einzufangen. [...] Und je mehr man Levy liest, desto mehr beginnt man selbst, die Welt als verzauberten Ort wahrzunehmen.« Nina Kunz und Simona Pfister / Tages-Anzeiger - Das Magazin
»Deborah Levy ist eine der ganz Großen in meinem Regal, ihre Bücher sind ein Universum für mich. Bereichert um ganze Dimensionen, die sie mit nur wenigen wunderschönen Worten erschafft, gehe ich aus jedem Lesen verändert hervor und werde doch mehr ich. Dieser Roman klingt besonders in mir nach, wirbelt in mir, schwingt mit mir.« Maria-Christina Piwowarski
»Man liest diesen Roman mit wachsender Zuneigung und wachsendem Staunen. Augustblau ist wie der zweite Name seiner Hauptfigur: ein miracle, ein Wunder. Jede seiner Seiten ist ein Kunstwerk. Ein unvergessliches Buch.« Daniel Schreiber
»Was mich so an Augustblau fasziniert hat, ist das, was Deborah Levy immer wieder macht: sie nimmt Alltagssituationen, assoziiert, maandert und aus diesen Alltagssituationen entsteht dann eine Stimmung und sie kommt zu großen Fragen.« Jennifer Khakshouri / SRF »Literaturclub«
»Die britische Autorin Deborah Levy hat mit Augustblau einen Roman komponiert, so leichthändig, wie eine Könnerin einen Chopin hintupft.« Daniel Graf / Republik
»Augustbau ist ein spielerischer, auf radikale Weise verträumter Roman über das befremdliche Gefühl des Unwirklichen. [...] [Levy] reaktiviert Stilmittel, die das Imaginäre stärken, ohne das Reale zu verleugnen.« Meike Feßmann / Süddeutsche Zeitung
»Augustblau ist ein verwunschenes Sommerbuch, ein kluger, weiblicher Doppelgangerroman.« Sarah Pines / Welt am Sonntag
»Eine großartige, tapfere weibliche Hauptfigur» Sabine Abel / Bayerischer Rundfunk
»Das Buch erzählt sehr stimmungsvoll vom Leben und der Musik. Es ist dabei wunderbar poetisch und großartig geschrieben.« Sabine Abel / Bayerischer Rundfunk
»Erst auf der zugleich hellsten und dunkelsten Seite des Romans wird lichtklar, worum es geht. Die emotionale Wucht der Enthüllung lässt einen eine Pause einlegen.« Susanne Klingenstein / Frankfurter Allgemeine Zeitung
»Brillant konstruierte[s] Meisterwerk." Susanne Klingenstein / Frankfurter Allgemeine Zeitung
»[Der Roman] hat so viele Saiten in mir gleichzeitig berührt, weil er zart, mysterios, lustig, innig und berührend ist. Vor allem hat er mich aber mal wieder von der literarischen Große seiner Autorin überzeugt, die mir eine der liebsten und wichtigsten in meinem Lesen ist.« Maria-Christina Piwowarski
»Sehr anspruchsvoll, aber erfrischend unpratentios dabei. Das macht wirklich Spaß!« Anika Falke / Papierstau Podcast
»Es ist [...] ein wahnsinnig stimmungsvolles und sehr, sehr literarisches Buch. [...] Es ist ein sehr dünnes Büchlein, es hat unter 200 Seiten, und trotzdem schafft es Deborah Levy so ein richtiges, großes Panorama zu zeichnen.« Andrea Schuster / Seite an Seite - der Bücherpodcast von Hugendubel
»[Levy] verwebt [...] poetische und magische Elemente, spielt mir Melancholie und Illusion. [...] Man wünscht sich, man könnte [...] Augustblau immer wieder zum ersten Mal lesen.« Annik Hosmann / Tages-Anzeiger
»Jede Seite ein Juwel - das ganze Buch eine Schatztruhe. Eine literarische Köstlichkeit.« Ragna Lüders von der Buchhandlung Lüders in Hamburg
»Da geht es von Kinderbüchern über Unterhaltungs- bis in die Hochkultur - ein Referenzfeuerwerk!« Meike Ulrike Stein / Papierstau Podcast
»Ein formvollendetes Romankunstwerk.« Felix Palent von der Buchhandlung Knesebeck 11 in Berlin / radioeins
»Wer bin ich? Wo komme ich her? Wer ist diese Frau, die ich immer sehe? [...] Dieser Spannungsbogen [der Frage nach der eigenen Identitat] hat mich unheimlich gefesselt durch dieses ganze Buch [...].« Anika Falke / Papierstau Podcast
»Eines meiner absoluten Highlights im Herbst [...]. Gefühlvoll, außergewöhnlich - kurz: einfach Levy!« Isabell Stiller / Für Sie
»Das neue Buch der großen Deborah Levy ist eine Art magische Spurensuche. [...] Ein höchst atmosphärisches Kleinod, genau richtig um angenehm an einem verregneten Spätsommer- oder Frühherbstnachmittag zu versinken und die Gedanken leise nachklingen zu lassen. Und in der fantastischen Ausstattung des AKI Verlags [...] ist das Buch ein wahres Gesamtkunstwerk!« Katja Cebulla von der Buchhandlung am Sand in Hamburg / Hamburger Abendblatt
»Reflektiert, [...] eine lohnende Lektüre. Die Athener Flohmarktpferde kommen Elsa wie ein 'Portal in eine andere Welt' vor. Genau dorthin blickt Deborah Levy in ihrem klugen Roman.« Rainer Moritz / Neue Zürcher Zeitung
»Mich fasziniert, dass sie eine Sprache hat, die einen einfach so reinzieht, obwohl sie relativ unkonkret ist. Es sind oft Alltagssituationen, die sie beschreibt, dann assoziiert sie sprachlich und landet so bei großen Fragen. Fragen, die philosophisch sind, bei Fragen, die auch politisch sind. Es gefallt mir, weil es sehr leicht [ist], wie sie mit großen Themen [umgeht]. [...] Die Geschichte ist sehr außergewohnlich.« Jennifer Khakshouri / SRF »BuchZeichen«
In diese auf den ersten Blick realistische Geschichte über unerfüllbare Ansprüche mischt Deborah Levy auch noch eine gute Prise [...] Magie.« Lea Dora Illmer / an.schläge - das feministische Magazin
»Das Buch ist voll mit Symbolen, Metaphern, und Referenzen [...] und es macht großen Spaß, [diesen] nachzugehen.« Patrick Karpiczenko / SRF »Literaturclub«
»Eine Meisterin im Erzählen von Lebenskrisen.« Joachim Scholl / Deutschlandfunk Kultur
»Deborah Levys neuer Roman Augustblau erzählt hochliterarisch von einer Befreiung.« Ulrich Rüdenauer / SWR2 Kultur
»Levy ist mit diesem Roman eine literarische Neukomposition gelungen, die sowohl bei Elsa als auch beim Leser ein Gefühl von Liebe, Trost und Versöhnung hinterlässt.« Raphaela Hag / concerti.de