Die treugläubigen Christen sind mit diesem Buch über ihren Kirchenvatern und Heiligen so gar nicht einverstanden, denn es zertrümmert liebgewordene Halbwahrheiten über dessen intellektuelle Entwicklung und darin wirkenden Motive. Aufgeräumt wird u.A. damit, dass das augustinische Gedankengebäude
frei von Inkonsistenz und dass seine Abhängigkeit von Platon und Plotin nicht groß erwähnenswert ist.…mehrDie treugläubigen Christen sind mit diesem Buch über ihren Kirchenvatern und Heiligen so gar nicht einverstanden, denn es zertrümmert liebgewordene Halbwahrheiten über dessen intellektuelle Entwicklung und darin wirkenden Motive. Aufgeräumt wird u.A. damit, dass das augustinische Gedankengebäude frei von Inkonsistenz und dass seine Abhängigkeit von Platon und Plotin nicht groß erwähnenswert ist. Auch die Gnadenlehre die selbst treuen Christen schwer im Magen liegt wird hier angemessen beschrieben und sogar als die Trendwende im augustinischen Denken hervorgehoben. Die großen Vereinfacher Gilson/Heinzmann die ein so schönes System aus 'Augustinus' gezimmert hatten, konnten die Gnadenlehre nicht wirklich passen einbauen. Überaus interessant ist der sehr persönliche Epilog des Autors, in welchem er seine jahrzehntelange Beschäftigung mit Augustinus beschreibt und u.A. so bekannte Interpreten wie Guardini hart auf dem Boden aufschlagen läßt und auch seine eigene Abhängigkeit von anderen Wissenschaftlern (Peter Brown vor allem) gut einordnet. Mit Peter Browns Buch ist dieses mit 'Einführung' untertrieben betiteltes Buch sicherlich das objekte Buch über Augustinus auf dem deutschen Buch. Nimm und lies!
Tarzan von Aquin aus München