Die berühmte Bekenntnis-Schrift des Augustinus ist nicht nur als Glaubensdokument ein Klassiker, sondern auch wegen seiner radikalen und konsequenten Selbsterforschung. Mit einem schonungslosen Blick auf die Begrenztheit der eigenen Möglichkeiten wird vieles von der modernen Verunsicherung vorweggenommen. Seine Suche nach Sinn und Verlässlichkeit in der Welt und dem menschlichen Leben ist uns ganz nahe. Aber auch die philosophischen Analysen zu 'Zeit' und 'Gedächtnis' machen die 'Confessiones' zu einem immer neu zu entdeckendem Schlüsseltext. Johannes Brachtendorf zeichnet die Argumentation dieses Grundtextes nach, erläutert die zeitlichen und intellektuellen Rahmenbedingungen des vielgelesenen und vielkommentierten Werkes. Durch seine deutliche und klare Darstellung erhält man die Möglichkeit, am Text entlang und vor dem Hintergrund seiner Entstehungsgeschichte das argumentativ Packende des Kirchenvaters für sich zu entdecken.