Meine Meinung
Der Autorin Beate Maly ist mit „Aurelia und die Melodie des Todes“ die Fortsetzung ihrer Reihe um die Grafentochter Aurelia von Kolowitz hervorragend gelungen. Der zweite Band der Reihe ist auch ohne Vorkenntnisse des ersten Bandes gut verständlich, da die wichtigsten Informationen in
geschickten Einschüben eingeflochten werden, allerdings entgeht einem dadurch die Lektüre eines…mehrMeine Meinung
Der Autorin Beate Maly ist mit „Aurelia und die Melodie des Todes“ die Fortsetzung ihrer Reihe um die Grafentochter Aurelia von Kolowitz hervorragend gelungen. Der zweite Band der Reihe ist auch ohne Vorkenntnisse des ersten Bandes gut verständlich, da die wichtigsten Informationen in geschickten Einschüben eingeflochten werden, allerdings entgeht einem dadurch die Lektüre eines guten Cosy-Crime, was wirklich schade wäre.
Besonders ansprechend fand ich die Ansiedlung des Krimis in der Donaumetropole Wien im Jahre 1871. Die bevorstehende Weltausstellung wirft ihre Schatten voraus und so ist auch die Handlung durchaus vor diesem Hintergrund zu verstehen. Der flotte Schreibstil ließ mich nur so durch die Seiten fliegen und ich würde gerne gleich noch einen Folgeband davon lesen.
Bei den Ermittlungen ergaben sich durch die zeitliche Ansiedelung im Jahre 1871 völlig andere Zugangsweisen an die Auflösung des Kriminalfalles, denn die technischen Möglichkeiten entsprachen bei weitem nicht den heutigen. Durch Kombinationsgabe, und manchmal purem Zufall, kommen Aurelia vom Kolowitz, angeregt von ihrem ersten Mitmischen bei den Ermittlungen im ersten Band, und Janek Pokorny, Polizeiagent im Dienste des Kaisers, schlussendlich gemeinsam zur Lösung des komplexen Falles. Der Roman enthielt einige Wendungen und ließ mich immer wieder einmal an ein anderes Ende denken, als es schließlich war, doch ich konnte das Buch zufrieden aus den Händen legen.
Was mir ausnehmend gut gefiel, war die Veranschaulichung einer sozial sehr unterschiedlich angelegten Gesellschaft mit strengen Hierarchien und auch unterschiedlichen Zugängen zu Gerechtigkeit in jener Zeit in Wien. So kamen alle sozialen Schichten, vom Adel bis zum Botenjungen, vor und ihre jeweiligen Lebensumstände wurden eindrücklich geschildert. Das ließ vor meinem inneren Auge ein sehr lebendiges Bild des damaligen Lebens in Wien entstehen, wie ich auch generell das Lokalkolorit der Stadt in der Zeit der frühen Industrialisierung sehr gelungen nachgezeichnet fand.
Mein Fazit
Wer auf der Suche nach einem historischen Krimi mit viel wienerischem Lokalkolorit und einer nicht allzu blutrünstigen Handlung ist, dem sei „Aurelia und die Melodie des Todes“ als Nachfolgeband von „Aurelia und die letzte Fahrt“ bestens empfohlen. Ich fühlte mich kurzweilig und klug unterhalten und vergebe gerne meine Leseempfehlung und die volle Sternezahl.