Was tun mit Kindern und Jugendlichen, die daheim geschlagen, missbraucht, von den Eltern vernachlässigt werden oder mit denen die Erziehungsberechtigten einfach nicht fertig werden? Sie kommen in sozialpädagogische Einrichtungen wie Krisenzentren, Wohngemeinschaften und Betreutes Wohnen. Diese Studie über den Arbeitsalltag sozialpädagogischer Betreuungspersonen schildert die Erlebnisse mit Kindern und Jugendlichen, die es der Umwelt oft nicht leicht machen, ihre Bedürfnisse ernst zu nehmen. Der Umgang mit den Heranwachsenden fordert von den Sozialpädagogen und Sozialpädagoginnen Einfühlungsvermögen, die Fähigkeit, raschen Zugang zu den Klienten zu finden, Flexibilität in unerwarteten Situationen, die Bereitschaft, auch ohne Blick auf die Uhr zu arbeiten, Frustrationstoleranz, denn unmittelbare Erfolge bleiben oft aus, und die Fähigkeit, sich abgrenzen zu können. Trotz hervorragender Leistungen wird die sozialpädagogische Arbeit kaum entsprechend gewürdigt. Das mag auch daran liegen, dass die erfolgreiche Integration der Kinder in die Gesellschaft meist erst nach Jahren sichtbar wird. Dr. Konrad Hofer, geb. 1955, Sozialwissenschaftler, hat im ÖGB-Verlag schon mehrere Studien zu Arbeitsbedingungen bestimmter Berufsgruppen veröffentlicht, zuletzt zu "Arbeitsbedingungen von Sozialarbeitern und Sozialarbeiterinnen" (2002) und atypischen Beschäftigungsverhältnissen ("Arbeit ohne Schutz" 2000).